Muräne schwimmt frei über dem Meeresgrund

Die Muräne gehört zu den faszinierendsten Meeresbewohnern, die man als Taucher erleben kann – und wird trotzdem oft missverstanden. Ihr schlangenartiger Körper, die kräftigen Zähne und das oft lauernde Verhalten verleihen ihr eine gewisse Mystik, die Respekt einfordert. Doch wer sie wirklich beobachtet, erkennt schnell: Muränen sind keine gefährlichen Monster, sondern elegante und anpassungsfähige Jäger. Ich selbst hatte das Glück, sie bei zahlreichen Tauchgängen im Roten Meer, auf den Malediven oder auch in der Karibik zu entdecken – jedes Mal ein stilles Highlight.

🐠 Aussehen und Merkmale

Muränen zählen zur Familie der Muraenidae und sind mit über 200 bekannten Arten weltweit vertreten. Ihre langgestreckte, aalartige Körperform ist typisch und ermöglicht ihnen, sich mühelos durch enge Felsspalten und Riffstrukturen zu winden. Die Haut ist bei fast allen Arten schuppenlos, was ihnen eine glatte, manchmal fast ledrige Erscheinung verleiht. Farblich sind sie extrem vielfältig – von Braun- und Grüntönen über Gelb und Weiß bis hin zu gesprenkelten oder fast schwarzen Exemplaren. Einige Arten wie die grüne Muräne (Gymnothorax funebris) wirken beinahe leuchtend in tropischen Gewässern.

Ein faszinierendes anatomisches Detail: Muränen verfügen über eine zusätzliche, sogenannte pharyngeale Kieferstruktur – eine Art zweites Maul im Rachen, das Beute zurückhält und tiefer in den Schlund zieht. Dieses Merkmal ist unter Fischen einzigartig und macht sie zu hochspezialisierten Jägern.

💡 Mein Tipp: Viele Taucher deuten das ständige Öffnen und Schließen des Mauls als Drohgebärde – in Wirklichkeit handelt es sich dabei aber lediglich um ihre Atemtechnik. So pumpen sie das Wasser über die Kiemen.

🌍 Verbreitung und Lebensraum

Muränen sind weltweit in tropischen und subtropischen Meeren verbreitet. Besonders häufig trifft man sie im Roten Meer, im Indopazifik, in der Karibik und vereinzelt sogar im Mittelmeer, wo unter anderem die Mittelmeer-Muräne (Muraena helena) vorkommt. Sie bevorzugen strukturreiche Lebensräume wie Korallenriffe, Felsspalten oder auch künstliche Riffsysteme – alles, was ihnen Schutz und Deckung bietet.

Tagsüber bleiben Muränen meist in ihren Verstecken verborgen. Erst in der Dämmerung oder bei Nacht werden sie aktiv und gehen auf Beutefang. Gerade bei Nachttauchgängen lassen sich Muränen deshalb besonders gut beobachten.

🦑 Jagdverhalten und Lebensweise

Muränen gehören zu den klassischen Lauerjägern. Sie verlassen sich nicht auf Verfolgung oder Schnelligkeit, sondern setzen auf den Überraschungseffekt. Gut getarnt warten sie in Höhlen und Spalten auf Beute – meist Fische, Krebse oder Tintenfische. Kommt ein Tier in Reichweite, schnellen sie blitzartig hervor und packen es mit kräftigem Biss. Der pharyngeale Kiefer sorgt dann dafür, dass die Beute nicht mehr entkommen kann.

💡 Mein Tipp: Wer Muränen in Aktion erleben will, sollte mit einer Tauchlampe auf Nachttour gehen. Gerade dann sieht man sie aus ihren Verstecken gleiten – ein unvergesslicher Anblick.

🤝 Muränen und Putzerfische – ein perfektes Team

Ein besonders spannendes Verhalten ist die Symbiose zwischen Muräne und Putzerfisch, vor allem mit dem Putzerlippfisch. Dabei lässt die Muräne den kleinen Fisch ins Maul schwimmen, wo dieser abgestorbene Hautschuppen und Parasiten entfernt. Diese Szenen wirken fast magisch – ein Raubtier, das dem kleinen Helfer völlig vertraut.

An sogenannten „Putzerstationen“, wie man sie etwa auf den Malediven oder im Roten Meer häufig findet, kann man dieses Zusammenspiel oft beobachten. Für mich als Taucher sind das absolute Gänsehautmomente.

⚠️ Ist eine Muräne gefährlich?

Muränen gelten oft als gefährlich – doch das ist nur bedingt richtig. Sie sind nicht aggressiv und greifen Menschen nicht gezielt an. Die meisten Unfälle passieren durch Unachtsamkeit, etwa wenn jemand in eine Felsspalte greift, in der eine Muräne liegt. Der Biss kann durchaus kräftig sein, denn die Zähne sind hakig gebaut und reißen leicht Wunden. Diese können sich entzünden, da sich in ihrem Maul viele Bakterien befinden.

Vor allem große Arten wie die Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus) wirken beeindruckend und respekteinflößend. Doch mit genügend Abstand und ohne Provokation sind sie absolut ungefährlich – und sogar neugierig.

💡 Mein Tipp: Nie mit der Hand in dunkle Ritzen greifen – selbst harmlose Tiere könnten sich gestört fühlen. Einfach beobachten und genießen.

🪸 Muränenarten – ein kleiner Überblick

Art Besonderheit Verbreitung Größe
Grüne Muräne (Gymnothorax funebris) kräftige grüne Färbung Karibik, Atlantik bis 2,4 m
Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus) größte Muräne Indopazifik, Rotes Meer bis 3 m
Mittelmeer-Muräne (Muraena helena) einzige im Mittelmeer Mittelmeer bis 1,5 m
Zwergmuräne (Anarchias spp.) kleinste Art weltweit ca. 30 cm

* Hinweis: Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links oder mit Anzeige/Werbung gekenntzeichenten Banner sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision vom Anbieter – für dich ändert sich am Preis nichts. So kannst du diesen Blog unterstützen – danke dafür!


Trag dich in unseren Tauch-Newsletter ein:

Wir informieren dich 1x monatlich über Neuigkeiten zum Tauchen und unserem Tauchblog.

Invalid email address
Du kannst den kostenlosen E-Mail Newsletter jederzeit abbestellen. Bitte beachte unsere Datenschutzbestimmungen.

Anzeige*



Anzeige*


Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Tauchliebe ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramm, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.

*Einige der Links auf unserer Website sind Affiliate-Links, über die wir eine Provision erhalten, wenn du Produkte oder Dienstleistungen erwirbst. Diese Links beeinflussen jedoch nicht unsere Empfehlungen, da wir Produkte basierend auf ihrer Qualität und Nützlichkeit für unsere Leser auswählen. Deine Unterstützung trägt dazu bei, hochwertige Inhalte bereitzustellen.  Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Tauchliebe ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramm, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können. 

Anzeige*

Anzeige*

Die besten Reiseanbieter für Tauchreisen*

Anzeige*