Tauchen mit Übergewicht – geht das überhaupt? 🤿 Wenn du dich das schon mal gefragt hast, bist du nicht allein. Viele Menschen mit ein paar Kilos mehr träumen davon, die faszinierende Unterwasserwelt zu entdecken – und sind unsicher, ob ihr Gewicht dabei zum Problem wird. In diesem Beitrag erfährst du, worauf es wirklich ankommt, welche Herausforderungen es gibt und wie du mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung sicher und mit Spaß tauchen kannst – auch mit Übergewicht.
Grundlagen: Was bedeutet Übergewicht beim Tauchen wirklich?
Wenn es ums Tauchen mit Übergewicht geht, wird oft als Erstes der BMI (Body Mass Index) herangezogen. Doch der BMI ist nicht immer ein zuverlässiger Indikator dafür, ob jemand tauchen kann oder nicht. Er berücksichtigt weder Muskelmasse noch Körperfettverteilung – zwei wichtige Faktoren beim Tauchen.
Beispiel: Ein durchtrainierter Mensch mit viel Muskelmasse kann laut BMI als „übergewichtig“ gelten, ist aber topfit und völlig tauchtauglich. Umgekehrt kann jemand mit scheinbar „normalem“ BMI körperlich wenig belastbar sein. Entscheidend ist also nicht nur dein Gewicht, sondern dein Gesundheitszustand, deine Ausdauer und dein Umgang mit körperlicher Belastung unter Wasser.
Ist Übergewicht ein Ausschlusskriterium beim Tauchen?
Kurz gesagt: Nein, Übergewicht allein ist kein Grund, aufs Tauchen zu verzichten.
Viele übergewichtige Menschen haben großartige Taucherlebnisse – vorausgesetzt, sie bereiten sich gut vor und berücksichtigen einige Besonderheiten.
Wichtig ist, dass du dich medizinisch durchchecken lässt und ehrlich einschätzt, wie belastbar du bist. Besonders das Herz-Kreislauf-System spielt eine Rolle, denn unter Wasser können körperliche Anforderungen schnell steigen – etwa bei stärkerer Strömung oder beim Einstieg ins Wasser mit voller Ausrüstung.
Körperliche Fitness: Warum sie beim Tauchen so wichtig ist
Tauchen ist zwar kein Hochleistungssport – aber ganz ohne körperliche Anstrengung geht es nicht. Vor allem beim Einstieg ins Wasser, dem Tragen der Ausrüstung oder beim Schwimmen gegen die Strömung kann dein Körper gefordert werden. Gerade mit Übergewicht ist es deshalb wichtig, ehrlich einzuschätzen, wie fit du wirklich bist.

Gesundheit vor Tauchgang: Was du beachten solltest
Bevor du mit dem Tauchen startest, solltest du dich unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Besonders Herz, Kreislauf und Lunge müssen in der Lage sein, den Druckverhältnissen und der körperlichen Belastung unter Wasser standzuhalten. Eine Tauchtauglichkeitsbescheinigung (z. B. nach GTÜM-Richtlinien) ist in vielen Tauchschulen ohnehin Pflicht – und gibt dir zusätzlich ein gutes Gefühl der Sicherheit.
Ein weiteres Thema ist die körperliche Ausdauer:
Wenn du schnell aus der Puste kommst, verbrauchst du auch mehr Luft – das kann die Tauchzeit deutlich verkürzen. Mit regelmäßigem, moderatem Ausdauertraining (z. B. Schwimmen oder Radfahren) kannst du dem gezielt entgegenwirken.
💡 Mein Tipp: Je besser deine Grundfitness, desto entspannter wird dein Tauchgang – unabhängig vom Gewicht. Schon 2–3 leichte Trainingseinheiten pro Woche helfen spürbar!
Typische Herausforderungen beim Tauchen mit Übergewicht
Tauchen mit Übergewicht ist grundsätzlich möglich – aber es bringt ein paar besondere Herausforderungen mit sich. Wer diese kennt und sich gut vorbereitet, kann trotzdem sicher und mit Spaß abtauchen.
Erhöhter Auftrieb
Übergewichtige Taucher haben in der Regel einen höheren Körperfettanteil, der zusätzliche Auftrieb erzeugt. Dies kann es schwieriger machen, den Auftrieb unter Wasser zu kontrollieren und eine stabile Position zu halten. Ein besseres Verständnis der eigenen Auftriebskontrolle und der Einsatz entsprechender Tauchausrüstung sind entscheidend, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Anpassung der Tauchausrüstung
Die Standard-Tauchausrüstung ist oft nicht für Übergewichtige ausgelegt. Dies betrifft insbesondere die Tauchanzüge und die Tarierjacketts. Ein individuell angepasstes Tarierjacket mit zusätzlicher Auftriebskontrolle und ein maßgeschneiderter Tauchanzug können helfen, den Komfort und die Sicherheit zu verbessern.
Belastung des Herz-Kreislaufsystems
Zusätzliches Körpergewicht kann eine größere Belastung für das Herz-Kreislaufsystem bedeuten, insbesondere bei körperlicher Anstrengung. Es ist wichtig, auf eine gute körperliche Fitness zu achten und möglicherweise medizinischen Rat einzuholen, bevor man mit dem Tauchen beginnt.
💡 Mein Tipp: Plane genug Zeit fürs Anlegen der Ausrüstung ein, vermeide Stress vor dem Tauchgang – und wähle Tauchplätze mit einfachem Einstieg, z. B. vom Boot oder mit Treppe.
Die richtige Tauchausrüstung für Taucher mit Übergewicht
Die passende Ausrüstung macht beim Tauchen den entscheidenden Unterschied – besonders mit Übergewicht. Standardgrößen und „Einheitslösungen“ führen oft zu Problemen beim Auftrieb, beim Komfort oder sogar bei der Sicherheit.
Tauchanzug: Passform ist alles
Ein zu enger oder zu lockerer Tauchanzug ist nicht nur unbequem – er kann auch die Wärmeisolierung beeinträchtigen. Wichtig ist:
- Wähle Modelle mit größeren Konfektionsgrößen oder aus Stretchmaterial.
- Achte auf guten Sitz an Schultern, Bauch und Rücken – nichts darf einschneiden oder flattern.
- Im Zweifelsfall lohnt sich ein maßgeschneiderter Tauchanzug – viele Hersteller bieten Sondergrößen an.
👉 Tipp: Neoprenanzüge mit Frontzip sind oft leichter anzuziehen.
Tarierjacket (BCD): Auftrieb & Tragekomfort
Ein Standard-Jacket kommt bei höherem Körpergewicht oft an seine Grenzen. Achte auf:
- ausreichendes Auftriebsvolumen, besonders bei viel Körperfett
- große oder verstellbare Gurtlängen
- Modelle mit Rückenunterstützung und viel Bewegungsfreiheit
Ein gut sitzendes Jacket verbessert nicht nur den Auftrieb – es reduziert auch den Stress beim Einstieg ins Wasser.
Weitere Ausrüstung: Maske, Flossen & Co.
Auch Tauchmaske und Flossen müssen gut passen.
Ein breiteres Gesicht braucht eventuell eine Maske mit größerem Silikonrand – und kräftigere Beine profitieren von Flossen mit offener Ferse und verstellbarem Fußteil.
💡 Mein Tipp: Nimm dir Zeit beim Anprobieren – oder leihe verschiedene Modelle zur Probe bei einer Tauchbasis aus. Gerade beim ersten Kauf lohnt sich individuelle Beratung!
Sicherheitsmaßnahmen für übergewichtige Taucher
Sicherheit steht beim Tauchen immer an erster Stelle – und mit Übergewicht gilt das umso mehr. Wer gut vorbereitet ist, kann Risiken minimieren und entspannt abtauchen.
Medizinische Untersuchung vor dem Tauchstart
Bevor du mit dem Tauchen beginnst, solltest du dich unbedingt tauchärztlich untersuchen lassen. Der Arzt prüft dabei Herz, Lunge, Blutdruck und deine allgemeine Fitness. Wichtig bei Übergewicht:
- Belastungs-EKG
- Lungenfunktionstest
- ggf. Abklärung von Begleiterkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes)
Eine gültige Tauchtauglichkeitsbescheinigung ist in vielen Tauchschulen ohnehin Pflicht – und gibt dir zusätzlich Sicherheit.
Tauchgangsplanung mit Köpfchen
Tauche langsam und kontrolliert, besonders wenn du dich noch an Ausrüstung oder Auftrieb gewöhnst.
Wähle zu Beginn einfache Bedingungen:
- ruhiges, warmes Wasser
- flacher Einstieg (z. B. vom Boot oder über Treppe)
- kein starker Wellengang oder Strömung
Und: Nie ohne Buddy! Gerade bei höherem Gewicht ist ein erfahrener Tauchpartner Gold wert – für Hilfe beim Einstieg, beim Check und im Notfall.

Langsame Anpassung und kontinuierliches Training
Ein langsamer Einstieg in das Tauchen und kontinuierliches Training sind wichtig, um sich an die körperlichen Anforderungen anzupassen. Beginnen Sie mit flachen Tauchgängen und steigern Sie die Tiefe und Dauer allmählich. Regelmäßiges körperliches Training kann helfen, die allgemeine Fitness zu verbessern und die Belastung beim Tauchen zu reduzieren.
💡 Mein Tipp: Viele Tauchbasen bieten „Refresher“- oder individuelle Trainingsstunden an – ideal, um sich in Ruhe (wieder) ans Tauchen zu gewöhnen.
Die Rolle der Tauchausbildung und Erfahrung
Ob mit oder ohne Übergewicht – eine gründliche Tauchausbildung ist die Grundlage für sicheres Tauchen. Aber gerade mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen ist es besonders wichtig, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und gezielt zu trainieren.
Warum gute Ausbildung doppelt zählt
In einem hochwertigen Tauchkurs lernst du:
- Auftriebskontrolle – ein Muss, wenn du durch Fettanteil mehr natürlichen Auftrieb hast
- Umgang mit Ausrüstung – besonders wichtig, wenn du z. B. ein größeres Jacket oder mehr Blei nutzt
- Notfallmanagement – ruhig bleiben und richtig reagieren, auch wenn’s körperlich mal anstrengend wird
Erfahrene Tauchlehrer achten dabei auf individuelle Voraussetzungen und helfen dir, deine Technik an deinen Körperbau anzupassen. Das macht einen enormen Unterschied für Komfort und Sicherheit unter Wasser.
Praxis bringt Sicherheit
Je öfter du tauchst, desto besser wirst du – ganz egal, wie viel du wiegst. Regelmäßige Tauchgänge helfen dir dabei:
- deine Atemtechnik zu verbessern
- dein Tarierverhalten zu perfektionieren
- und deine Kondition gezielt aufzubauen
Auch Auffrischungskurse oder spezialisierte Trainings mit Fokus auf Tarierung, Blei-Management oder stressfreies Tauchen sind sehr zu empfehlen – besonders nach längerer Pause oder vor dem ersten Tauchurlaub.
💡 Mein Tipp: Sprich mit deiner Tauchschule offen über deine Bedenken oder körperlichen Herausforderungen. Gute Ausbilder nehmen darauf Rücksicht und passen das Training individuell an – ganz ohne Scham.
Fazit: Ja – Tauchen mit Übergewicht ist möglich!
Die klare Antwort lautet: Ja, du kannst auch mit Übergewicht tauchen – und dabei genauso viel Freude an der Unterwasserwelt haben wie jeder andere. Entscheidend ist nicht die Zahl auf der Waage, sondern deine Vorbereitung, dein Gesundheitszustand und die richtige Ausrüstung.
Wenn du…
- deine körperliche Fitness im Blick behältst,
- dich ärztlich durchchecken lässt,
- eine gute Ausbildung machst
- und auf die passende Tauchausrüstung achtest,
…steht deinem Tauchabenteuer nichts im Weg.
Tauchen ist mehr als Sport – es ist eine Erfahrung, die Körper und Geist entspannt. Und genau diese Welt solltest auch du erleben können – unabhängig von deiner Kleidergröße. 🌊💙
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