Tauchunfälle Schweiz

von Marlon

Die Schweiz ist mit ihren tiefen Alpenseen, anspruchsvollen Steilwänden und Höhlensystemen ein faszinierendes Ziel für Sporttaucher. Ob im klaren Wasser des Zürichsees, bei Tieftauchgängen im Vierwaldstättersee oder in den bekannten Tauchzonen des Genfersees – viele Tauchspots fordern nicht nur Erfahrung, sondern auch höchste Aufmerksamkeit. Auf dieser Seite findest du eine aktuelle Übersicht dokumentierter Tauchunfälle in der Schweiz, typische Risikofaktoren und wichtige Hinweise zur Unfallvermeidung.

Bekannte Tauchunfälle in der Schweiz seit 2024

Im Folgenden findest du eine fortlaufend aktualisierte Übersicht über bekannte Tauchunfälle in der Schweiz ab dem Jahr 2024. Die Auflistung enthält zentrale Informationen zu Ort, Gewässer, Unfallverlauf und möglichen Ursachen – recherchiert auf Basis von Medienmeldungen und behördlichen Angaben.

DatumGewässerOrtBeschreibungArt des UnfallsTodesfolgeQuelle
02.07.2025ThunerseeGunten (BE)Ein 69-jähriger Schweizer geriet während eines Tauchgangs in Not. Er konnte von seinem Tauchpartner und weiteren Personen geborgen werden, starb aber trotz Erste‑Hilfe und Einsatz der Rega noch am Unfallort.Unbekannt / in KlärungJaQuelle
21.03.2025ZugerseeChlausenegg bei Arth (SZ)Zwei Männer (63 und 25 Jahre) tauchten in rund 40 m Tiefe. Der ältere stieg unkontrolliert und zu schnell auf, der jüngere folgte mit Notaufstieg. Beide zeigten Symptome einer Dekompressionskrankheit und wurden per Helikopter in eine deutsche Druckkammerklinik gebracht.
Menschliche UrsacheNeinQuelle
03.11.2024Höhle im BleniotalNähe Alpe di Pertusio, Tessin (CH)Ein 56-jähriger Schweizer betrat eine Höhle zum Tauchen, tauchte über 40 m tief und blieb verschollen. Sein lebloser Körper wurde erst am Abend in etwa 200 m vom Eingang entfernt gefunden.
Unbekannt / in KlärungJaQuelle
15.05.2024BodenseeRomanshorn (TG)Ein Bergungstaucher verfing sich in einem Seil in nur 1,5 m Tiefe. Er konnte sich zwar selbst befreien, doch die Situation brachte ihn in Lebensgefahr.
Umweltbedingter AuslöserNeinQuelle

👉Diese Liste wird laufend ergänzt. Du kennst einen weiteren Vorfall? Schreib uns!

Häufige Unfallursachen in Schweizer Seen

Die Schweiz bietet mit ihren tiefen Berg- und Gletscherseen ein spektakuläres, aber auch forderndes Tauchrevier. Viele Unfälle sind auf eine Kombination aus körperlicher Belastung, unzureichender Vorbereitung und anspruchsvollen Bedingungen zurückzuführen. Die folgenden Faktoren treten besonders häufig auf:

Kalte Wassertemperaturen auf Tiefe

Selbst im Sommer sinkt die Temperatur in Schweizer Seen unterhalb der Sprungschicht oft rapide – auf unter 6 °C in 30 m Tiefe. Wer ohne Trockentauchanzug oder ausreichendes Kältemanagement taucht, riskiert Muskelversagen, Orientierungsprobleme oder Kreislaufreaktionen.

Technisches Tauchen & Höhlensysteme

Höhlen wie im Bleniotal oder tiefere Tauchgänge jenseits der Sporttauchgrenzen erfordern spezielle Ausrüstung, Training und Planung. Viele schwere Zwischenfälle ereignen sich bei Solo-Tauchgängen oder unzureichend abgesicherten technischen Tauchprofilen.

Unerfahrenheit & Selbstüberschätzung

Auch in der Schweiz kommt es zu schweren Unfällen mit Tauchern, die sich ohne ausreichende Übung in anspruchsvolle Tauchbedingungen wagen – insbesondere bei Tiefe, Kälte oder schlechter Sicht.

Große Tiefen und Steilwände

Seen wie der Walensee oder Vierwaldstättersee fallen oft bereits in Ufernähe steil auf über 100 m ab. Wer sich hier bei Ab- oder Aufstieg verschätzt, gerät schnell in gefährliche Tiefenbereiche – oft verbunden mit Stickstoffnarkose oder Dekompressionspflicht.

Gesundheitsprobleme unter Wasser

Ein plötzlicher Kreislaufkollaps, unentdeckte Vorerkrankungen oder Überanstrengung bei Strömung und Tiefe führen regelmäßig zu Notaufstiegen oder Bewusstlosigkeit – oft mit tödlichem Ausgang trotz Begleitung.

Prävention: So reduzierst du das Risiko beim Tauchen in der Schweiz

Die meisten Tauchunfälle in der Schweiz wären vermeidbar – durch solide Vorbereitung, realistische Selbsteinschätzung und einen respektvollen Umgang mit den anspruchsvollen Bedingungen unserer Seen.

Gute Planung & Kenntnis des Tauchplatzes

Bevor du ins Wasser gehst, solltest du den Tauchplatz genau kennen: Wie tief fällt der See ab? Gibt es markante Steilwände, starke Temperatursprünge oder Unterwasserströmungen? Informationen von lokalen Tauchbasen, Spot-Guides oder anderen Tauchern helfen dir, Risiken besser einzuschätzen – besonders an bekannten Tiefenplätzen wie im Walensee, Thunersee oder Zürichsee.

Kälteschutz und angepasste Ausrüstung

Viele Schweizer Seen bleiben selbst im Hochsommer unterhalb von 15 °C – ab 20 bis 30 m Tiefe oft deutlich darunter. Ein gut passender Trockentauchanzug, geeignete Unterzieher sowie Haube und Handschuhe gehören zur Standardausrüstung. Für Tauchgänge über 30 m Tiefe oder in abgelegenen Gebieten sollte redundantes Equipment (z. B. zweite Luftversorgung, Boje, Backup-Licht) selbstverständlich sein.

Notfallszenarien regelmäßig trainieren

Übe regelmäßig das Abgeben des Zweitreglers, Aufstiege ohne Sicht, das Setzen einer Boje und die Reaktion auf Luftengpässe. Wer unter Stress sicher agieren kann, verhindert Panik – und kann im Ernstfall nicht nur sich selbst, sondern auch seinem Buddy helfen.

Vorschriften und Besonderheiten beachten

Auch in der Schweiz gelten je nach Kanton und Gewässer unterschiedliche Regelungen: teilweise gibt es Tauchzonen, saisonale Einschränkungen oder spezielle Anforderungen bei Nacht- und Tieftauchgängen. Informiere dich vorab bei lokalen Behörden oder über Tauchclubs und Plattformen wie taucher.net.

Niemals allein tauchen

Gerade bei schlechter Sicht, in Tiefe oder bei technischen Tauchprofilen kann ein Buddy entscheidend sein. Auch erfahrene Taucher sollten möglichst nie solo tauchen – selbst kleine Probleme können unter Wasser schnell kritisch werden, wenn niemand helfen kann.

Weitere Tauchempfehlungen & Sicherheitsvorkehrungen findest du bei PADI.

Häufige Fragen

Im Folgenden findest du Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um Tauchunfälle in Schweizer Seen und Höhlensystemen – von Meldepflichten über typische Risikofaktoren bis hin zu sicherheitsrelevanten Empfehlungen.

Wie viele Tauchunfälle gibt es jährlich in der Schweiz?

In der Schweiz werden jedes Jahr zwischen rund 30 und 70 Tauchunfälle gemeldet – je nach Erhebungsjahr und Quelle. Ein Teil dieser Vorfälle betrifft leichte Zwischenfälle, bei denen Taucher nur vorübergehende Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit oder Hautreizungen erleiden. Andere Fälle erfordern eine Dekompressionsbehandlung oder medizinische Versorgung. Im Durchschnitt kommt es jährlich zu etwa 4 bis 6 tödlichen Tauchunfällen – häufig in Zusammenhang mit Tieftauchgängen, kalten Temperaturen oder gesundheitlichen Problemen unter Wasser. Die Dunkelziffer könnte höher liegen, da nicht alle Vorfälle gemeldet oder veröffentlicht werden.

In der Schweiz sind Tauchunfälle nicht automatisch abgedeckt. Zwar gelten sie meist als „plötzlich eintretende Ereignisse“ und werden grundsätzlich von der obligatorischen Krankenkasse (KVG) und der Nichtberufsunfallversicherung (NBU) übernommen, solange kein grobes Fehlverhalten (z. B. Fahrlässigkeit) festgestellt wird. Die Suva betrachtet Tauchen unter 40 m Tiefe jedoch als Risikosport (Wagnis), was im Schadensfall zu Leistungskürzungen führen kann . 

Schau dir unseren Tauchversicherungs-Vergleich für eine bestmögliche Absicherung an.

Eine gesetzliche Meldepflicht für Tauchunfälle besteht in der Schweiz nicht in jedem Fall – allerdings gibt es klare Empfehlungen und Situationen, in denen eine Meldung dringend angeraten oder sogar notwendig ist. Bei schweren Unfällen mit Verletzten oder Todesfolge wird der Vorfall in der Regel automatisch durch Polizei, Notfallärzte oder Rettungsdienste aufgenommen und dokumentiert. Zusätzlich empfehlen Tauchverbände wie der SUSV, DAN Europe oder die Fachstelle für Tauchunfallverhütung (FTU), alle medizinisch relevanten Vorfälle freiwillig zu melden – zum Beispiel an FTU oder DAN –, um Prävention und Statistik zu verbessern.

Interessierst du dich für Tauchunfälle in anderen Ländern?  Dann schau dir die Tauchunfälle Österreich & Deutschland an.

Kommentar verfassen

Mit dem Absenden akzeptiere ich die Erhebung und Speicherung meiner Daten gemäß der Datenschutzerklärung.

*Einige der Links auf unserer Website sind Affiliate-Links, über die wir eine Provision erhalten, wenn du Produkte oder Dienstleistungen erwirbst. Diese Links beeinflussen jedoch nicht unsere Empfehlungen, da wir Produkte basierend auf ihrer Qualität und Nützlichkeit für unsere Leser auswählen. Deine Unterstützung trägt dazu bei, hochwertige Inhalte bereitzustellen.  Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Tauchliebe ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramm, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können. 

Anzeige*

Anzeige*

Die besten Reiseanbieter für Tauchreisen*

Anzeige*