Der Bodensee ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Touristen und Wassersportler, sondern auch Heimat einer vielfältigen Unterwasserwelt. Doch gibt es auch gefährliche Fische im Bodensee? In diesem Beitrag erfährst du, welche Fischarten potenziell gefährlich sein können und wie du dich beim Tauchen in deutschen Seen wie dem Bodensee schützen kannst.
Die potenziell gefährlichen Fische im Bodensee
Im Bodensee leben verschiedene Fischarten, die in seltenen Fällen für Taucher und Schwimmer gefährlich werden können. Obwohl die meisten Fische harmlos sind und Begegnungen friedlich verlaufen, gibt es bestimmte Arten, die aufgrund ihrer Größe, ihres Verhaltens oder ihrer Reaktion auf Bedrohungen als potenziell gefährlich gelten können. Hier sind einige der Fische im Bodensee, die besondere Vorsicht erfordern:
Hecht
Der Hecht (Esox lucius) ist der größte Raubfisch im Bodensee und kann bis zu 1,5 Meter lang werden. Er ist häufig in ufernahen Bereichen und zwischen Wasserpflanzen anzutreffen und bevorzugt ruhige, flache Gewässerzonen.
- Nahrung und Verhalten: Hechte sind Ansitzjäger und ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischen, Fröschen und gelegentlich sogar von kleinen Säugetieren oder Vögeln. Ihre plötzlichen, blitzschnellen Angriffe auf Beute sind sehr effektiv, was sie zu hervorragenden Jägern macht.
- Potenzielle Gefahren: Normalerweise sind Hechte scheu und vermeiden Menschen, doch während der Brutzeit im Frühjahr können sie territorial reagieren. Eine Annäherung an ihr Revier kann sie in eine Verteidigungsreaktion versetzen, bei der ihre scharfen Zähne zum Einsatz kommen könnten.
- Verhaltenstipps: Halte während der Laichzeit im Frühjahr einen respektvollen Abstand zu Hechten. Vermeide schnelle Bewegungen und beobachte sie aus sicherer Entfernung, um das Risiko einer Abwehrreaktion zu minimieren.

Wels (Europäischer Wels)
Der Europäische Wels (Silurus glanis) ist ein beeindruckender, massiver Fisch, der im Bodensee eine Länge von bis zu 2,5 Metern erreichen kann. Diese nachtaktiven Raubfische bevorzugen tiefere, schlammige Bereiche sowie Unterschlüpfe und verbergen sich tagsüber gerne.
- Nahrung und Verhalten: Welse sind fleischfressende Jäger, die sich von Fischen, Amphibien und gelegentlich auch von Vögeln und Kleintieren ernähren. Sie sind bekannt für ihre starke Muskulatur und ihren großen, breiten Kiefer, der ihnen das Greifen der Beute erleichtert.
- Potenzielle Gefahren: Große Welse können aufgrund ihrer Größe und Masse einschüchternd wirken, besonders bei trüben Sichtverhältnissen. Obwohl sie in der Regel scheu sind, könnte eine plötzliche Störung oder Bedrohung eine aggressive Reaktion auslösen.
- Verhaltenstipps: Begegne Welsen mit Vorsicht, vor allem, wenn sie sich in ihren Verstecken aufhalten. Störe sie nicht in ruhigen Bereichen und halte Abstand, um den Wels nicht zu provozieren. Meist ziehen sie sich von selbst zurück, wenn man ihnen genügend Raum lässt.

Aal
Aale (Anguilla anguilla) im Bodensee sind schlanke, serpentinenartige Fische, die sich meist tagsüber in Felsspalten oder zwischen Wasserpflanzen verstecken und nachtaktiv sind.
- Nahrung und Verhalten: Aale sind Bodenjäger und ernähren sich von kleinen Fischen, Würmern und Krebstieren. Aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise sind sie tagsüber selten unterwegs und verbergen sich lieber in engen Verstecken.
- Potenzielle Gefahren: Aale sind nicht aggressiv, können aber bei Bedrohung oder plötzlicher Annäherung in einer Verteidigungsreaktion beißen. Ihre scharfen Zähne können dabei zu schmerzhaften Verletzungen führen.
- Verhaltenstipps: Halte dich von Felsspalten und Verstecken fern, in denen Aale tagsüber ruhen könnten. Begegne ihnen ruhig und vermeide es, sie herauszulocken oder in ihren Rückzugsbereichen zu stören.

Zander
Der Zander (Sander lucioperca) ist ein großer Raubfisch, der im Bodensee bis zu einem Meter lang werden kann. Er bevorzugt tiefere Bereiche und hält sich oft in felsigen oder bewachsenen Gebieten auf.
- Nahrung und Verhalten: Zander ernähren sich von kleinen Fischen und wirbellosen Tieren. Während der Brutzeit verteidigen die Männchen ihre Nester und können dabei territorial reagieren.
- Potenzielle Gefahren: Obwohl Zander selten aggressiv sind, können sie während der Laichzeit im Frühsommer ihr Revier verteidigen. Eine plötzliche Annäherung kann sie erschrecken und eine Abwehrreaktion auslösen.
- Verhaltenstipps: Halte dich während der Brutzeit von Zandern fern und vermeide es, in ihren Nistgebieten zu tauchen. Wenn du Zander beobachten möchtest, halte respektvollen Abstand und bewege dich langsam, um keine Verteidigungsreaktion zu provozieren.

Diese Fischarten sind faszinierende Bestandteile des Bodensee-Ökosystems und verhalten sich in der Regel friedlich, wenn man ihnen respektvoll begegnet. Durch langsame Bewegungen, einen ruhigen Umgang und die Einhaltung der genannten Verhaltenstipps können Taucher und Schwimmer die beeindruckende Fischwelt des Bodensees sicher und respektvoll erleben.
- Kohl, Margit(Autor)
Seltene Begegnungen: Exotische und eingeschleppte Arten
Im Bodensee kann es gelegentlich zu Begegnungen mit exotischen oder eingeschleppten Fischarten kommen. Diese Arten stammen oft aus anderen Gewässern und gelangen durch den internationalen Schiffsverkehr, durch Aquarienfreilassungen oder unbeabsichtigt über Flüsse in den See. Diese fremden Arten können das Ökosystem des Bodensees beeinflussen und verhalten sich unter Umständen anders als heimische Fische.
Überblick über eingeschleppte oder eingeführte Arten
- Schwarzmund-Grundel: Ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammend, hat sich die Schwarzmund-Grundel in vielen europäischen Gewässern ausgebreitet. Diese Art konkurriert stark mit heimischen Fischen um Lebensraum und Nahrung. Sie ist eher klein und unauffällig, jedoch durch ihre aggressive Revierverteidigung erkennbar.
- Sonnenbarsch: Der aus Nordamerika stammende Sonnenbarsch wurde ursprünglich als Zierfisch nach Europa eingeführt. Er bevorzugt warmere, flache Gewässer und kann sich aufgrund seines ausgeprägten Nahrungsspektrums schnell verbreiten. Sonnenbarsche können territorial werden, insbesondere während der Brutzeit, und reagieren möglicherweise aggressiver als heimische Fischarten.
- Regenbogenforelle: Diese Art ist in Nordamerika heimisch und wurde in vielen europäischen Gewässern ausgesetzt, auch im Bodensee. Regenbogenforellen können heimische Forellenarten verdrängen, weil sie anpassungsfähig sind und in verschiedenen Habitaten überleben können.
Verhaltensregeln bei Begegnungen mit potenziell gefährlichen Fischen
Um sicher mit den faszinierenden, aber teils potenziell gefährlichen Fischen im Bodensee umzugehen, ist es wichtig, ihr Verhalten zu respektieren und einige grundlegende Verhaltensregeln zu beachten. Die meisten Fische greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen oder in ihrem Revier gestört werden. Mit diesen Tipps lassen sich unangenehme Begegnungen vermeiden:
Bei Begegnungen mit großen oder territorialen Fischen wie Hechten und Welsen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und hektische Bewegungen zu vermeiden. Schnelle, unerwartete Bewegungen könnten den Fisch erschrecken und eine Verteidigungsreaktion hervorrufen. Halte daher immer mindestens einen Meter Abstand zu diesen Fischen und bewege dich langsam und kontrolliert. Wenn du einen solchen Fisch siehst, ändere langsam die Richtung, ohne Blickkontakt zu erzwingen oder ihn direkt anzuschwimmen.
Verzichte darauf, Fische aktiv zu füttern oder anzulocken, da dies ihr natürliches Verhalten verändern und zu aggressiverem Verhalten führen kann. Wenn Fische durch Fütterung an Menschen gewöhnt werden, erwarten sie oft Nahrung und können in ihrer Nähe defensiv reagieren. Auch glänzende oder stark duftende Accessoires sollten vermieden werden, da diese Fische anziehen und möglicherweise das Risiko einer ungewollten Annäherung erhöhen.
Besondere Vorsicht ist während der Laichzeit geboten, da Fische wie Hechte oder Zander dann ihre Reviere und Nistplätze verteidigen. In dieser Zeit ist es ratsam, flache, bewachsene Bereiche zu meiden, wo diese Fische ihre Brutstätten haben könnten. Ein respektvoller Abstand hilft, die Tiere nicht in Verteidigungsbereitschaft zu versetzen. Tauche, wenn möglich, immer mit einem Partner, um im Notfall Unterstützung zu haben und ruhig auf unerwartete Situationen reagieren zu können.
Einige Fische senden klare Warnsignale aus, wenn sie sich bedroht fühlen – beispielsweise durch das Aufstellen der Rückenflosse oder eine gespannte Körperhaltung. Achte auf diese Anzeichen und ziehe dich in solchen Fällen ruhig und ohne plötzliche Bewegungen zurück, um den Fisch nicht weiter zu beunruhigen. Tauchanzüge und Handschuhe bieten zusätzlichen Schutz und reduzieren das Verletzungsrisiko im unwahrscheinlichen Fall einer Verteidigungsreaktion, da sie den direkten Kontakt mit scharfen Zähnen oder Flossen abmildern.
Mit diesen Verhaltensregeln kannst du Begegnungen mit potenziell gefährlichen Fischen im Bodensee sicher und respektvoll gestalten. Ein ruhiges, respektvolles Verhalten ermöglicht dir ein harmonisches und sicheres Erleben der faszinierenden Fischwelt.

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Meersburg (Hotel Viktoria*, Mittelalter-Gästehaus Rauchfang*)
Überlingen (Bed & Breakfast Rotes Haus*, Hotel Garni Wiestor*)
Fazit: Sichere Begegnungen mit der Fischwelt im Bodensee
Der Bodensee beheimatet eine beeindruckende Vielfalt an Fischarten, die das Gewässer sowohl für Taucher als auch für Schwimmer zu einem faszinierenden Erlebnis machen. Potenziell gefährliche Fische wie Hechte, Welse und Aale verhalten sich in der Regel friedlich, solange sie nicht provoziert oder bedroht werden. Mit dem richtigen Wissen und respektvollen Verhaltensweisen können Begegnungen mit diesen Tieren sicher gestaltet werden. Abstand halten, ruhig bleiben und den natürlichen Lebensraum der Fische respektieren sind die wichtigsten Regeln, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden. So kannst du die einzigartige Unterwasserwelt des Bodensees genießen und gleichzeitig zur Erhaltung eines harmonischen Ökosystems beitragen.
Zuletzt aktualisiert am: 4. Januar 2025
Letzte Aktualisierung am 12.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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