Das Blue Hole in Dahab ist einer der faszinierendsten und zugleich berüchtigtsten Tauchplätze weltweit. Eingebettet an der Küste des Roten Meeres zieht dieser mystische Ort jährlich Tausende Taucher und Freediver aus der ganzen Welt an. Mit seiner beeindruckenden Tiefe und dem berühmten Arch, einem natürlichen Unterwassertunnel, stellt das Blue Hole sowohl für erfahrene Taucher als auch für Anfänger eine große Herausforderung dar. Doch die Faszination dieses einzigartigen Spots geht über die reine Taucherfahrung hinaus – der Ort ist bekannt für seine natürliche Schönheit und die Geschichte, die ihn umgibt. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die Tiefe, die Gefahren und die besten Tauchrouten im Blue Hole, sowie wertvolle Tipps für ein sicheres und unvergessliches Taucherlebnis.
Faszination am berühmten Blue Hole
Dahab, ein malerisches Küstendorf am Roten Meer, ist ein wahres Paradies für Taucher und Abenteurer. Abseits der großen Touristenzentren wie Sharm El Sheikh bietet Dahab eine entspannte und authentische Atmosphäre, die sich besonders unter Tauchern großer Beliebtheit erfreut. Im Mittelpunkt dieser Tauchszene steht das legendäre Blue Hole – ein nahezu kreisrundes, tiefes Unterwasserloch, das Taucher aus der ganzen Welt magisch anzieht.
Das Blue Hole in Dahab hat nicht nur aufgrund seiner außergewöhnlichen Tiefe und geologischen Form Kultstatus erlangt, sondern auch durch die einzigartige Herausforderung, die es bietet. Für viele Abenteurer ist der Tauchgang hier ein absolutes Muss auf ihrer Tauchreise. Besonders erfahrene Taucher und Freediver sind fasziniert von der Erkundung des berühmten „Arch“, einem Unterwassertunnel, der das Blue Hole mit dem offenen Meer verbindet. Doch nicht nur die Herausforderungen ziehen Taucher an – die Schönheit der Unterwasserwelt mit bunten Korallenriffen und exotischen Meeresbewohnern macht jeden Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis.
S. Ellermann, BlueHole Rohscan bearb 150d, CC BY-SA 3.0
Ein weiterer Grund, warum Dahab und das Blue Hole so anziehend wirken, ist die besondere Atmosphäre vor Ort. Das kleine Küstendorf strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, die perfekte Umgebung, um sich ganz auf das Tauchen zu konzentrieren. Zahlreiche Tauchbasen bieten in Dahab gut organisierte Tauchgänge und Kurse an – egal ob du Anfänger oder Profi bist, hier findest du die passende Betreuung und Ausrüstung.
Anreise nach Dahab
Die Anreise nach Dahab gestaltet sich unkompliziert. Die meisten Besucher fliegen zum internationalen Flughafen von Sharm El Sheikh, der etwa 90 Kilometer entfernt liegt. Von dort aus gelangst du mit einem Transfer, der etwa eineinhalb Stunden dauert, bequem nach Dahab. Alternativ bieten viele Hotels und Tauchbasen eigene Transferservices an, um sicherzustellen, dass du entspannt und stressfrei ankommst und dich direkt auf dein Taucherlebnis am Blue Hole vorbereiten kannst.
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Die Tiefe des Blue Hole: Geologie und Herausforderungen
Das Blue Hole in Dahab fasziniert Taucher nicht nur wegen seiner mystischen Aura, sondern vor allem wegen seiner beeindruckenden Tiefe. Mit einer Tiefe von etwa 100 bis 120 Metern gilt es als eine der tiefsten und bekanntesten Tauchstellen der Welt. Doch es sind nicht nur die Zahlen, die das Blue Hole besonders machen – es ist vor allem die geologische Beschaffenheit und die damit verbundenen Herausforderungen, die es zu einem Hotspot für Abenteurer und erfahrene Taucher machen.
Das Hole ist ein nahezu kreisrunder Unterwassertrichter, der durch den Einsturz eines Höhlendachs vor Tausenden von Jahren entstanden ist. Die steilen, fast senkrechten Wände fallen plötzlich in die Tiefe ab und schaffen eine geheimnisvolle, fast unheimliche Kulisse, die von der Oberfläche aus dunkelblau erscheint.
Der Arch: Durch das Nadelöhr der Tiefe
Der Arch im Blue Hole von Dahab ist eine der bekanntesten und zugleich berüchtigtsten geologischen Formationen für Taucher weltweit. Dieses natürliche Tor, auch „das Nadelöhr“ genannt, befindet sich auf einer Tiefe von etwa 55 bis 60 Metern und stellt eine Art Tunnel dar, der das Blue Hole mit dem offenen Roten Meer verbindet. Was es so besonders macht, ist nicht nur seine atemberaubende Schönheit, sondern auch die Herausforderung, die dieser Durchgang für Taucher darstellt.
Der Arch erstreckt sich über etwa 26 Meter in der Länge und erfordert von Tauchern eine besondere Konzentration und Vorbereitung. Die Durchquerung des Archs gilt als ein Highlight für erfahrene technische Taucher, da es sowohl psychische als auch physische Herausforderungen gibt. Die Tiefe allein birgt bereits erhebliche Risiken, wie die Gefahr einer Stickstoffnarkose, bei der Taucher in dieser Tiefe das Bewusstsein verlieren können. Dazu kommen die wechselnden Strömungen, die das Navigieren durch den Arch zusätzlich erschweren.
Warum nur erfahrene Taucher den Arch sicher passieren sollten
Der Arch ist kein Ort für Freizeittaucher oder Anfänger. Aufgrund der extremen Tiefe und der Länge des Tunnels ist dieser Abschnitt des Blue Hole nur für sehr erfahrene, technisch ausgebildete Taucher geeignet. Neben der Gefahr der Stickstoffnarkose und der erforderlichen Dekompression gibt es nur wenig Spielraum für Fehler. Taucher müssen ihre Ausrüstung und ihr Luftmanagement perfekt beherrschen und in der Lage sein, in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben.
Für erfahrene Taucher, die sich gut vorbereiten und den Respekt vor den Risiken nicht verlieren, bietet der Arch jedoch eine unvergleichliche Erfahrung. Das Gefühl, durch das „Nadelöhr der Tiefe“ in das offene Meer hinauszugleiten, ist ein unvergessliches Abenteuer – aber es bleibt eine der riskantesten Herausforderungen, die das Blue Hole zu bieten hat.
Verzettelung, Blue Hole Karte, CC BY-SA 4.0
Freediving-Abenteuer: Apnoetauchen in Dahab
Dahab hat sich in den letzten Jahren zu einem Mekka für Freediver aus aller Welt entwickelt. Insbesondere das Blue Hole zieht Apnoetaucher magisch an, die hier die Herausforderung suchen, in die Tiefe zu gleiten, ohne auf künstliche Atemhilfen angewiesen zu sein. Das glasklare Wasser, die ruhigen Strömungen und die nahezu perfekte vertikale Struktur des Blue Holes machen diesen Ort ideal für Freediving – sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Apnoetaucher.
Warum Dahab für Freediver so beliebt ist
Dahabs günstige Bedingungen und das internationale Freediving-Community-Netzwerk machen es zu einem der beliebtesten Orte weltweit für Apnoetaucher. Hier finden sich viele spezialisierte Freediving-Schulen, die Kurse für alle Erfahrungsstufen anbieten. Die entspannte Atmosphäre des Ortes und die beeindruckende Unterwasserwelt bieten Freedivern die Möglichkeit, in entspannter Umgebung neue Tiefenrekorde zu erreichen und ihre Technik zu perfektionieren.
Das Blue Hole bietet dabei eine besondere Struktur: Die nahezu senkrechten Wände und die Tiefe von über 100 Metern ermöglichen es Freedivern, sich auf ihre Abstiegstechnik zu konzentrieren, ohne von unvorhersehbaren Strömungen oder starkem Wellengang gestört zu werden. Hinzu kommt die Community: In Dahab finden sich das ganze Jahr über Freediver, die gemeinsam trainieren, Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
Gefahren und Todesfälle: Warum ist das Blue Hole so gefährlich?
Das Blue Hole von Dahab hat im Laufe der Jahre einen beängstigenden Ruf erlangt, da es überdurchschnittlich viele Todesfälle verzeichnet. Viele dieser tragischen Unfälle betreffen nicht nur unerfahrene Taucher, sondern auch erfahrene Taucher, die die Gefahren des Spots unterschätzen. Schätzungen zufolge hat das Blue Hole seit den 1980er Jahren mehr als 150 Todesfälle verzeichnet, weshalb es oft als „Tauchfriedhof“ bezeichnet wird.
Die meisten dieser Todesfälle ereignen sich aufgrund von Fehleinschätzungen oder Ausrüstungsproblemen, oft in Verbindung mit dem Versuch, den Arch zu durchqueren – eine berüchtigte Passage in etwa 52 Metern Tiefe. Besonders gefährlich ist es, wenn Taucher versuchen, ohne die notwendige Ausbildung und Ausrüstung in diese Tiefen vorzudringen.
Ein besonders tragisches Beispiel ist der Fall des Tauchers Yuri Lipski, dessen tödlicher Absturz 2000 durch seine am Helm befestigte Kamera dokumentiert wurde. Lipski, ein erfahrener Taucher, unterschätzte die Gefahr der Stickstoffnarkose in tiefen Gewässern und verlor in den Tiefen des Blue Hole die Kontrolle. Dieses Video hat weltweit Aufmerksamkeit erregt und diente als abschreckendes Beispiel für die Gefahren, die das Blue Hole birgt.
Ein Blick auf die Risiken
Die Gefahren des Blue Hole ergeben sich aus mehreren Faktoren, die selbst für erfahrene Taucher zur Herausforderung werden können:
Tiefe und Desorientierung
Das Blue Hole bietet wegen seiner Tiefe wenig visuelle Referenzpunkte. Besonders in größeren Tiefen kann dies zu Desorientierung führen. Viele Taucher unterschätzen, wie leicht es ist, in den scheinbar endlosen blauen Wänden des Blue Hole die Orientierung zu verlieren und unbemerkt tiefer zu tauchen, als geplant.
Der Arch – Verlockung und Falle
Diese Passage ist einer der Hauptanziehungspunkte für technische Taucher, aber auch eine der gefährlichsten Stellen. Viele Taucher unterschätzen die Länge des Tunnels (ca. 26 Meter) und den Druckunterschied, der beim Durchtauchen entsteht. Zudem erfordert das Passieren des Arch eine spezielle Ausrüstung und umfangreiche technische Tauchkenntnisse. Versuche, ohne die notwendige Ausbildung oder Vorbereitung den Arch zu passieren, haben bereits viele Todesfälle zur Folge gehabt.
Stickstoffnarkose
Mit zunehmender Tiefe erhöht sich das Risiko einer Stickstoffnarkose, die oft ab einer Tiefe von etwa 30 Metern einsetzt. Diese Narkose, auch „Tiefenrausch“ genannt, kann zu Konzentrationsverlust, Desorientierung und einem falschen Sicherheitsgefühl führen. In den Tiefen des Blue Hole kann dies zu gravierenden Fehlern führen, die lebensbedrohlich werden können.
Karte und Orientierung: So navigierst du am besten
Das Blue Hole hat drei Hauptrouten, die je nach Taucherfahrung gewählt werden können:
- Die Einstiegslagune (Shallow Entry Point): Dies ist der einfachste Einstieg ins Blue Hole, der für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet ist. Der Zugang erfolgt über eine flache Lagune, die eine Tiefe von etwa 6 Metern hat. Von dort aus können Taucher sanft in das tiefere Wasser vordringen, wobei sie immer entlang der Wand des Blue Hole tauchen. Dieser Bereich bietet farbenprächtige Korallen und eine Vielzahl an Meereslebewesen, die für Tauchanfänger perfekt sind.
- Der Arch (Für erfahrene Taucher): Der berüchtigte Arch, der sich in etwa 52 Metern Tiefe befindet, ist nur für erfahrene technische Taucher zugänglich. Diese Passage führt unter einem Felsbogen hindurch und endet im offenen Meer. Taucher müssen dabei extrem auf ihre Tiefenbegrenzung, Dekompressionsstopps und den Luftverbrauch achten. Der Arch ist faszinierend, aber erfordert absolute Kontrolle und technisches Know-how, weshalb er für Anfänger oder unerfahrene Taucher keine Option ist.
- Die Wand entlang (Canyon Route): Fortgeschrittene Taucher können entlang der äußeren Wand des Blue Hole tauchen, wobei die Route bis zu einer Tiefe von etwa 30 Metern führt. Diese Strecke bietet beeindruckende Korallenriffe und gelegentlich Großfische wie Barrakudas und Schildkröten. Die Wandroute ist besonders für Taucher geeignet, die eine längere und sicherere Route suchen, ohne in die Tiefen des Archs hinabzutauchen.
Die Unterwasserwelt in Dahab
Eines der beeindruckendsten Merkmale der Unterwasserwelt in Dahab sind die farbenfrohen Korallenriffe, die in verschiedenen Formen und Größen die Meereslandschaft schmücken. Hier findest du sowohl harte Korallen als auch weiche Korallen, die eine Vielzahl an Meereslebewesen beherbergen. Die Riffe rund um das Blue Hole und andere Tauchplätze wie The Canyon und Eel Garden sind wahre Oasen der Artenvielfalt.
Besonders auffällig ist die Vielzahl an Fischarten, die in den Korallenriffen leben. Von kleinen, farbenprächtigen Riffbarschen über Papageienfische bis hin zu Kaiserfischen – Dahab bietet eine unglaubliche Bandbreite an Meeresbewohnern. Auch größere Arten wie Zackenbarsche, Muränen und Barrakudas sind häufig in den tieferen Bereichen der Riffe anzutreffen.
Dahab ist auch bekannt für Begegnungen mit beeindruckenden Großfischen. Während eines Tauchgangs am Blue Hole oder entlang der äußeren Riffe kannst du mit etwas Glück Rochen, Schildkröten und sogar Delfine beobachten. Diese majestätischen Tiere ziehen oft in kleineren Gruppen durch die klaren Gewässer und bieten Tauchern unvergessliche Momente. Gib acht auf die gefährlichen Fische im Roten Meer.
Meine persönlichen Erfahrungen
Als erfahrener Taucher hatte ich das Privileg, das Blue Hole in Dahab selbst zu erkunden – und ich kann bestätigen, dass dieser Ort sowohl atemberaubend als auch herausfordernd ist. Ich erinnere mich gut an meinen ersten Tauchgang dort: Das Abtauchen ins tiefe Blau, die schier endlose Weite und die mystische Atmosphäre des Blue Holes waren überwältigend.
Besonders der Arch hat mich beeindruckt – obwohl ich ihn nicht selbst durchquert habe, konnte ich die Faszination und die Anziehungskraft spüren, die er auf Taucher ausübt. Ich habe mich allerdings entschieden, nicht zu tief zu tauchen, da ich um die Risiken wusste, die diese tiefen Tauchgänge mit sich bringen. Sicherheit geht immer vor.
Unser Fazit
Das Blue Hole in Dahab ist ohne Zweifel einer der beeindruckendsten und zugleich gefährlichsten Tauchspots der Welt. Mit seiner atemberaubenden Tiefe, dem legendären Arch und den faszinierenden geologischen Strukturen zieht es erfahrene Taucher und Freediver gleichermaßen an. Doch genau diese Faszination birgt auch immense Risiken. Die Vielzahl an Todesfällen in der Vergangenheit unterstreicht die Bedeutung von Erfahrung, guter Vorbereitung und der Beachtung der Sicherheitsregeln beim Tauchen.
Neben den Herausforderungen bietet Dahab jedoch eine unglaublich vielfältige Unterwasserwelt mit farbenprächtigen Korallenriffen und einer reichen Biodiversität, die Taucher aus der ganzen Welt begeistert. Ob du Großfische sehen möchtest oder dich für die kleineren Meeresbewohner wie Nacktschnecken und Seepferdchen interessierst – Dahab bietet Tauchern auf jedem Niveau einzigartige Erlebnisse.
Für jeden, der das Abenteuer liebt, gut ausgerüstet ist und die nötige Erfahrung mitbringt, ist das Blue Hole ein einmaliges Tauchziel, das du nicht verpassen solltest. Doch Sicherheit steht immer an erster Stelle – daher sollten sich vor allem Anfänger oder weniger erfahrene Taucher bewusst sein, welche Herausforderungen dieser Ort mit sich bringt. Mit der richtigen Vorbereitung, einer klaren Orientierung und dem Respekt vor der Natur kann dein Tauchgang am Blue Hole zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Schau dir noch weitere tolle Tauchplätze im Roten Meer genauer an.
Zuletzt aktualisiert am: 18. September 2024