Was bedeutet Brevetierung beim Tauchen?

Die Brevetierung ist der offizielle Nachweis darüber, dass du eine bestimmte Tauchausbildung erfolgreich abgeschlossen hast. Nach Bestehen eines Kurses – z. B. dem Open Water Diver – erhältst du ein sogenanntes Brevet, also ein Tauchzertifikat. Dieses bestätigt, dass du über die nötigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Sicherheitsstandards verfügst, um selbstständig oder unter bestimmten Bedingungen zu tauchen.

Das Wort „Brevet“ stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „Urkunde“ oder „Befähigungsnachweis“.

Wer stellt ein Brevet aus und welche gibt es?

Brevetierungen werden von Tauchorganisationen wie PADI, SSI, CMAS, NAUI oder anderen zertifizierten Ausbildungsverbänden vergeben. Diese Organisationen arbeiten nach international anerkannten Standards – deshalb ist dein Brevet weltweit gültig.

PADI

PADI ist die weltweit größte Tauchorganisation und bietet ein klar strukturiertes Ausbildungssystem vom Anfänger bis zum Profi. Jedes Brevet baut auf dem vorherigen auf und erweitert deine Fähigkeiten, Tiefergrenzen und Tauchmöglichkeiten. Hier findest du eine ausführliche Übersicht über die wichtigsten PADI-Brevets:

Stufe Brevet-Name Max. Tiefe Voraussetzungen Berechtigungen / Fokus
Einsteiger PADI Scuba Diver 12 m 10 Jahre alt, Schwimmkenntnisse Tauchen unter direkter Supervision eines PADI-Profis (de.wikipedia.org, store.padi.com, aquanautclub.com)
PADI Open Water Diver 18 m keine Selbstständiges Buddy-Tauchen weltweit; inkl. Theorie, Pool & 4 Freiwassertauchgänge
Fortgeschritten PADI Advanced Open Water Diver 30 m Open Water Diver 5 Abenteuertauchgänge (u. a. Tieftauchen, Navigation)
PADI Rescue Diver AOWD + Erste-Hilfe/Kurs (EFR) Rettungstechniken, Selbst- & Partnerhilfe, Stressmanagement
PADI Specialties (z. B. Deep, Nitrox, Wreck Diver) variabel meist OWD Spezialisierung auf bestimmte Taucharten oder Umgebungen
Rekreativspitze PADI Master Scuba Diver bis 40 m Rescue Diver + 5 Specialty-Brevets Höchstes Brevet für Freizeit-Taucher; großes Erfahrungsniveau
Professionell PADI Divemaster Rescue Diver + 40 geloggte Tauchgänge Leitung & Organisation von Tauchgängen, Assistent bei Kursen
PADI Assistant Instructor Divemaster + EFR Instructor Unterstützung von Tauchlehrern bei Theorie & Poolübungen
PADI Open Water Scuba Instructor Assistant Instructor + IDC & IE Vollwertiger Tauchlehrer – Ausbildung bis Divemaster
PADI Master Scuba Diver Trainer (MSDT) Instructor + 5 Specialty-Instruktor-Ratings Berechtigt, Master Scuba Diver zu brevetieren
PADI IDC Staff Instructor / Course Director MSDT + weitere Voraussetzungen Ausbildung und Prüfung zukünftiger Instructoren

SSI

Das Scuba Schools International (SSI)-System ist eines der größten und weltweit anerkannten Ausbildungssysteme im Tauchsport. SSI legt besonderen Wert auf modulare Weiterbildung, praxisnahes Training und digitale Unterstützung über die MySSI-App. Die Brevetstruktur orientiert sich an Taucherfahrung, Tiefe und Spezialisierung – vom Einsteiger bis zum professionellen Tauchlehrer.

Stufe Brevet-Name Max. Tiefe Voraussetzungen Berechtigungen / Fokus
Einsteiger SSI Scuba Diver 12 m ab 10 Jahren, Kurzausbildung Tauchen nur mit SSI-Profi möglich; begrenzter Einstieg, später aufrüstbar
SSI Open Water Diver (OWD) 18 m ab 10 Jahren, vollständige Ausbildung Weltweit anerkanntes Einstiegsbrevet für selbstständiges Tauchen mit Buddy
Fortgeschrittene SSI Advanced Adventurer 30 m OWD 5 Abenteuertauchgänge (z. B. Tiefe, Nacht, Tarierung); keine Prüfung erforderlich
SSI Stress & Rescue Diver Advanced Adventurer + Erste Hilfe Notfall- und Rettungstechniken, Stressmanagement, Sicherheit unter Wasser
SSI Specialty Diver je nach Kurs mind. 2 Specialties + 12 Tauchgänge Einstieg in die Spezialisierung, z. B. Nitrox, Navigation, Tarierung
SSI Advanced Open Water Diver 4 Specialties + 24 Tauchgänge Höhere Qualifikation durch Spezialisierung und Erfahrung
SSI Master Diver bis 40 m 5 Specialties + Stress & Rescue + 50 Tauchgänge Höchste Stufe für Freizeittaucher im SSI-System
Professionell SSI Dive Guide Advanced Open Water + 40 Tauchgänge + Fitnesstest Leitung und Begleitung von zertifizierten Tauchern; kein Unterricht
SSI Divemaster Dive Guide + „Science of Diving“ Specialty Theoretisch fundierte Ausbildung auf Profi-Level, Assistenz bei Kursen
SSI Assistant Instructor Divemaster + Ausbildungseinheit Unterstützung bei Theorie und Trainingseinheiten im Wasser
SSI Open Water Instructor ITC + Instructor Evaluation Selbstständige Ausbildung von Einsteigern und Brevetierungen bis OWD
Weitere Stufen z. B. AIT, Instructor Trainer Höhere Ausbildungsstufen für Profis, Trainer & Managementrollen

CMAS

Die CMAS (Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques) ist einer der ältesten und traditionsreichsten Tauchverbände weltweit. Sie wurde 1959 unter anderem von Jacques-Yves Cousteau mitbegründet. Im Gegensatz zu den modular aufgebauten Systemen von PADI oder SSI basiert das CMAS-System auf einem stufenbasierten Ausbildungskonzept, bei dem jede Stufe deutlich mehr Tiefe in Theorie, Technik und Eigenverantwortung vermittelt.

Stufe Brevet-Name Max. Tiefe Voraussetzungen Fokus / Besonderheiten
Einsteiger CMAS * (1-Stern-Taucher) 20 m (max. 25 m mit erf. Buddy) ab 14 J., Theorie + Pool + Freiwasser Selbstständiges Tauchen mit erfahrener Begleitung
Fortgeschrittene CMAS ** (2-Stern-Taucher) 30 m (teilweise bis 40 m) CMAS *, Nachweis über weitere TG & Zusatzmodule Selbstständiges Tauchen mit gleichwertigem Buddy, erste Verantwortung
CMAS *** (3-Stern-Taucher) bis 40 m (teilweise 60 m mit Zusatzqualifikation) CMAS **, umfangreiche Theorie & Praxis, viele geloggte TG Sehr erfahrene Sporttaucher, Gruppenführung, Vorbereitung auf Ausbilderweg
Spezialisierungen z. B. Nitrox, Nachttauchen, Trockentauchen je nach Kurs meist ab CMAS * oder ** Ergänzende Fertigkeiten für spezielle Umgebungen
Professionell CMAS Tauchlehrer 1–3 ab CMAS ***, weitere Ausbildung & Prüfungen Ausbildung und Brevetierung von Tauchern, Theorie- & Praxisvermittlung

Wie läuft eine Brevetierung ab?

  1. Kurs absolvieren: Theorie, Pool-Übungen und Freiwassertauchgänge müssen erfolgreich abgeschlossen werden.

  2. Kompetenz zeigen: Du musst zeigen, dass du die nötigen Skills sicher anwenden kannst.

  3. Zertifizierung erhalten: Nach Bestehen wird dein Brevet digital und/oder als Plastikkarte ausgestellt – oft lebenslang gültig.

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