Europa gehört zu den Top-Destinationen für Wracktaucher. Über Jahrhunderte hinweg sind hier zahlreiche Schiffe, U-Boote und Flugzeuge gesunken, die heute faszinierende Tauchabenteuer ermöglichen. Von leicht zugänglichen Plätzen im Mittelmeer bis hin zu anspruchsvollen Tauchgängen in der Nordsee und im Atlantik: Europa bietet eine beeindruckende Vielfalt. In diesem Beitrag zeigen wir dir die besten Tauchplätze und geben dir wertvolle Tipps für ein sicheres und unvergessliches Wracktaucherlebnis.
Was ist Wracktauchen?
Wracktauchen bedeutet, an gesunkenen Schiffen, Flugzeugen oder Bauwerken zu tauchen, die aus unterschiedlichen Epochen stammen. Diese Tauchgänge kombinieren Abenteuer mit Geschichtserkundung und ermöglichen einzigartige Einblicke in vergangene Zeiten.
Während man meist die äußeren Strukturen erkundet, können erfahrene Taucher auch in das Innere vordringen und Räume sowie Überreste untersuchen. Viele Wracks sind durch Kriege, Unfälle oder Naturkatastrophen gesunken und geben so faszinierende Einblicke in die Geschichte.
Neben dem Abenteuerfaktor entwickeln sich viele Wracks zu künstlichen Riffen und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Meeresbewohnern. Dadurch ist Wracktauchen nicht nur eine historische Erkundung, sondern auch eine Möglichkeit, seltene Meereslebewesen in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Wracktaucher müssen besondere Vorsicht walten lassen, da das Tauchen in oder um Wracks zusätzliche Risiken wie enge Räume, eingeschränkte Sicht und instabile Strukturen birgt. Deswegen ist es ratsam, einen speziellen Wracktauchkurs zu absolvieren, bevor man sich in solche Abenteuer stürzt.
Warum ist Europa ideal für Wracktauchen?
Europa ist ein Hotspot für Wracktaucher, da seine Gewässer eine reiche maritime Geschichte und zahlreiche gesunkene Schiffe und U-Boote aus verschiedenen Epochen beherbergen. Von der Antike bis zur Neuzeit ermöglichen diese Relikte spannende Tauchgänge.
Die geografische Vielfalt Europas bietet sowohl Anfängern als auch erfahrenen Tauchern ideale Bedingungen. Während das klare Wasser des Mittelmeers entspannte Tauchgänge ermöglicht, bieten die kälteren Gewässer der Nord- und Ostsee oder der tiefe Atlantik Herausforderungen für Fortgeschrittene. Dank einer hervorragenden Infrastruktur, wie sie etwa auf Malta, Zypern oder in Kroatien zu finden ist, sind geführte Tauchgänge ebenso leicht planbar wie individuelle Abenteuer.
Die besten Tauchplätze für Wracktauchen in Europa
Die Wahl des richtigen Tauchplatzes und eine fundierte Ausbildung sind entscheidend für ein sicheres Taucherlebnis. Unsere Infografik zeigt die Standorte der 6 besten Wracks in Europa, darunter die berühmte MS Zenobia in Zypern und die SS Laurentic vor Irland. Diese Standorte vereinen Abenteuer, Geschichte und beeindruckende Unterwasserlandschaften. Egal ob Anfänger oder erfahrener Taucher – diese Orte bieten dir unvergessliche Erlebnisse.
MS Zenobia – Zypern
Die MS Zenobia ist einer der berühmtesten Wracktauchplätze in Europa. Die schwedische Fähre sank 1980 vor der Küste Zyperns und liegt heute in einer Tiefe von 18 bis 42 Metern auf der Seite. Mit einer Länge von 172 Metern und einer Fracht von Lastwagen und anderen Fahrzeugen bietet die Zenobia eine Vielzahl von Erkundungsmöglichkeiten.
Besonderheiten:
- Sehr großes und gut erhaltenes Wrack.
- Liegt auf der Seite, wodurch interessante Tauchmöglichkeiten entstehen.
- Geeignet für fortgeschrittene Taucher und auch für Tech-Taucher, die in die Tiefen des Wracks vordringen möchten.
Die MS Zenobia war auf ihrer Jungfernfahrt von Schweden nach Syrien, als sie durch einen technischen Defekt in ihrem Computersystem Probleme mit der Ballaststeuerung bekam. Trotz Reparaturversuchen begann das Schiff zu sinken und kenterte schließlich in der Nähe des Hafens von Larnaka. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer, doch die Fähre mitsamt ihrer Fracht ging verloren.
Die Zenobia birgt noch immer zahlreiche Lastwagen und Fahrzeuge, die Taucher im Laderaum entdecken können. Außerdem lässt sich der Maschinenraum sowie andere Teile des Schiffsinneren erforschen. Das Wrack bietet nicht nur beeindruckende Architektur, sondern ist auch Heimat für Meeresbewohner wie Barrakudas, Zackenbarsche und Muränen.
Koordinatien des Wracks: 34.88500° N, 33.74000° E (Quelle: PADI)
Die Tiefe und das Betauchen der Innenräume machen diesen Ort besonders für Tech-Taucher interessant, während die äußeren Bereiche auch von Sporttauchern erkundet werden können.
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HMS Maori – Malta
Malta ist ein wahres Mekka für Wracktaucher, und eines der beliebtesten Wracks ist die HMS Maori. Dieser britische Zerstörer wurde 1942 in der St. Elmo Bay versenkt. Das Wrack liegt in nur 14 Metern Tiefe und ist daher sowohl für Anfänger als auch erfahrene Taucher zugänglich. Das gut erhaltene Wrack ist ein beliebter Tauchplatz, der vom Ufer aus erreichbar ist.
Besonderheiten:
- Flaches Wrack, daher auch für Anfänger geeignet.
- Reiches Meeresleben, darunter Zackenbarsche und Kraken.
- Leicht zugänglich von der Küste Maltas.
Die HMS Maori nahm an verschiedenen bedeutenden Seeschlachten des Zweiten Weltkriegs teil, darunter an der Verfolgung des deutschen Schlachtschiffs Bismarck. Nachdem sie bei einem deutschen Luftangriff beschädigt wurde, sank sie in der Nähe des Hafens von Valletta. Ein Großteil des Wracks wurde nach dem Krieg geborgen, doch der hintere Teil liegt noch immer im flachen Wasser.
Koordinatien des Wracks: 35.90250° N, 14.51532° E (Quelle: PADI)
Taucher können das Wrack relativ einfach von außen erkunden. Dank der flachen Lage ist die Sicht in der Regel gut, was den Tauchplatz ideal für Fotografen macht. Es gibt eine Vielzahl an Meeresbewohnern, darunter Oktopusse, Zackenbarsche und kleine Fischschwärme, die sich um das Wrack angesiedelt haben.
Die geringe Tiefe und der einfache Zugang machen diesen Tauchplatz ideal für Einsteiger, während auch Fortgeschrittene spannende Erkundungen vorfinden.
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Baron Gautsch – Kroatien
Die Baron Gautsch war ein österreichisch-ungarisches Passagierschiff, das 1914 vor der Küste Istriens sank. Das Wrack liegt in einer Tiefe von 28 bis 40 Metern und ist eines der bekanntesten und am besten erhaltenen Wracks in der kroatischen Adria. Die beeindruckende Struktur des Schiffes und seine relativ gute Sichtbarkeit machen es zu einem beliebten Ziel für erfahrene Wracktaucher.
Besonderheiten:
- Historisch bedeutsames Wrack.
- Liegt in mittlerer Tiefe, was es ideal für erfahrene Taucher macht.
- Atemberaubende Sicht und reich an Meeresbewohnern.
Die Baron Gautsch transportierte Passagiere und Fracht entlang der Adria, als sie 1914 auf eine eigene Minensperre fuhr und sank. Das Unglück forderte das Leben vieler Menschen, und das Wrack liegt heute als stille Erinnerung an dieses tragische Ereignis auf dem Meeresgrund. Das Schiff ist relativ gut erhalten, besonders der Rumpf und der Aufbau.
Koordinatien des Wracks: 44.94062° N, 13.57788° E (Quelle: PADI)
Taucher können die gut erhaltene Struktur des Wracks erkunden, einschließlich des Rumpfes und der oberen Decks. Die Tiefe des Wracks bietet eine gute Sicht, und die Meeresbewohner rund um das Wrack sind zahlreich, darunter verschiedene Fischarten, Krustentiere und Weichkorallen. Die Baron Gautsch ist ein großartiger Ort für Wrackliebhaber, die ein historisch bedeutsames und visuell beeindruckendes Wrack erleben möchten.
Mit einer Tiefe von 28 bis 40 Metern eignet sich dieser Platz für Taucher, die Dekompressionsstopps beherrschen. Eine Wracktauchqualifikation ist von Vorteil.
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Scapa Flow – Schottland
Scapa Flow ist eine große, geschützte Bucht in den Orkney-Inseln vor der Küste Schottlands. Dieser Ort ist einer der besten Wracktauchplätze der Welt, da hier während des Ersten Weltkriegs die deutsche Hochseeflotte selbstversenkt wurde. Die Wracks von Kriegsschiffen und U-Booten ruhen heute auf dem Grund des Scapa Flow und liegen in Tiefen zwischen 12 und 40 Metern.
Besonderheiten:
- Tiefe zwischen 12 und 40 Metern, ideal für fortgeschrittene Taucher.
- Historische Bedeutung und beeindruckende Kriegsschiffe.
- Gutes Tauchen auch bei kaltem Wasser möglich, besonders im Sommer.
Nach dem Ersten Weltkrieg beschloss die deutsche Marine, ihre Schiffe zu versenken, um zu verhindern, dass sie den Alliierten in die Hände fallen. Über 50 Schiffe wurden in Scapa Flow versenkt, darunter einige der beeindruckendsten Schlachtschiffe und Kreuzer ihrer Zeit. Einige dieser Wracks wurden geborgen, aber viele sind heute noch in der Bucht zu finden.
Koordinatien des Wracks: 58.86668° N, -3,18054° W (Quelle: PADI)
Taucher können gut erhaltene Kriegsschiffswracks erkunden, darunter Schlachtschiffe und Kreuzer. Diese Wracks sind teils überwuchert und beherbergen eine Vielzahl von Meereslebewesen wie Seesterne, Krabben und Fische. Die Tauchgänge hier sind historisch faszinierend und bieten eine Mischung aus Wrack- und Naturerlebnis. Das klare Wasser und die teils flachen Tiefen machen Scapa Flow zu einem idealen Ort für Tauchabenteuer.
Die Wracks in Scapa Flow liegen in Tiefen, die fortgeschrittene Fähigkeiten erfordern. Für das Eindringen in die Wracks ist eine umfassende Taucherfahrung notwendig.
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SS Frankenwald – Norwegen
Die SS Frankenwald ist ein deutscher Frachter, der 1940 vor der Küste Norwegens, nahe der Insel Sula, sank. Das Wrack liegt in einer Tiefe von 30 bis 40 Metern und ist eines der am besten erhaltenen Wracks in Norwegen. Dank seiner gut zugänglichen Lage und seiner beeindruckenden Struktur ist es ein beliebter Tauchplatz für Wracktaucher.
Unknown author, Frankenwald 1908 HAPAG, CC BY 4.0
Die SS Frankenwald war ein deutsches Handelsschiff, das während des Zweiten Weltkriegs unterwegs war, als es auf Grund lief und sank. Das Schiff hatte eine Tonnage von etwa 5.000 Bruttoregistertonnen und diente hauptsächlich zum Warentransport. Nachdem es vor der Küste Norwegens Schiffbruch erlitt, ruhte es jahrzehntelang unentdeckt, bis es zu einem der bekanntesten Tauchspots der Region wurde.
Koordinatien des Wracks: 63.8261° N, 4.8185° E
„Frankenwald Stern“ (CC BY-ND 2.0) by DiveKarma
Das Wrack ist in bemerkenswert gutem Zustand, mit gut erhaltenen Aufbauten und beeindruckenden Details. Taucher können die Brücke, den Rumpf und die Laderäume erkunden. Die Sichtverhältnisse sind in der Regel gut, und das Wrack ist von einer reichen Tierwelt umgeben, darunter Fischschwärme, Seesterne und Schwämme. In den Laderäumen und anderen Bereichen des Wracks bieten sich spannende Tauchgänge, und das Wrack eignet sich hervorragend für Unterwasserfotografie.
Der Tauchplatz liegt in 30 bis 40 Metern Tiefe und bietet auch für technische Taucher spannende Erkundungsmöglichkeiten.
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SS Laurentic – Irland
Die SS Laurentic war ein britischer Ozeandampfer, der 1917 vor der Küste von Donegal, Irland, nach einer Minenexplosion sank. Das Wrack liegt in einer Tiefe von etwa 35 bis 40 Metern in den kühlen Gewässern des Atlantiks. Es gehört zu den beeindruckendsten und geschichtsträchtigsten Wracks in der Region und ist ein begehrtes Ziel für erfahrene Wracktaucher.
Die SS Laurentic diente ursprünglich als Passagierschiff, wurde jedoch im Ersten Weltkrieg zu einem bewaffneten Hilfskreuzer umgerüstet. Während einer Mission, bei der das Schiff Goldbarren transportierte, die zur Finanzierung des Krieges genutzt werden sollten, traf es auf zwei deutsche Minen und sank schnell. Die Ladung des Wracks bestand aus über 40 Tonnen Gold, von denen der Großteil später geborgen wurde, aber ein Teil des Schatzes soll noch immer verschollen sein.
Koordinaten des Wracks: 55.3361° N, 7.4000° W
Das Wrack liegt verteilt auf dem Meeresboden, und obwohl es durch Bergungsversuche beschädigt wurde, bietet es immer noch spannende Tauchmöglichkeiten. Taucher können Überreste der Struktur, den Maschinenraum und verstreute Teile des Schiffs erkunden. Die kühlen Gewässer Irlands sind reich an Meeresbewohnern, sodass Taucher häufig auf Conger-Aale, Lobster und Schwärme von Pollack stoßen. Die Geschichte des verlorenen Goldes macht diesen Tauchplatz zusätzlich faszinierend.
Die Tiefe und die rauen Atlantikbedingungen machen diesen Tauchplatz anspruchsvoll. Ein Wracktauchschein ist sehr zu empfehlen.
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Tipps für Wracktauchen
Wracktauchgänge bieten faszinierende Einblicke in die Geschichte, erfordern jedoch eine sorgfältige Vorbereitung. Neben einer fundierten Ausbildung und der richtigen Ausrüstung gibt es einige weitere wichtige Aspekte, die du für ein sicheres Tauchen beachten solltest.
1. Ausbildung absolvieren
Um Wracks sicher betauchen zu können, ist eine spezialisierte Ausbildung entscheidend. Kurse wie der PADI Wreck Diver vermitteln wichtige Techniken, wie das Navigieren in engen Räumen und das Setzen von Sicherheitsleinen. Für tieferliegende Wracks und komplexere Strukturen ist eine technische Tauchausbildung (z.B. IANTD) notwendig. Viele Tauchzentren in Europa bieten maßgeschneiderte Kurse an, die sich auf die spezifischen Bedingungen in der Region konzentrieren.
2. Spezielle Ausrüstung für Wracktaucher
Wracktauchen erfordert spezialisierte Ausrüstung. Eine gute Unterwasserlampe mit hoher Leuchtkraft ist notwendig, um in die dunklen Innenräume eines Wracks vorzudringen. Verwende eine Sicherheitsleine (Bojen und Reels im Test), um den Ausgang jederzeit wiederzufinden. Ebenfalls essenziell ist ein Schneidwerkzeug – wie ein Tauchmesser, um dich im Notfall aus Netzen oder Trümmern zu befreien. Für tiefe Tauchgänge sollte deine Ausrüstung Redundanzen enthalten, wie z.B. ein Backup-Atemsystem. In kalten Gewässern, wie denen in Norwegen oder der Nordsee, ist ein Trockentauchanzug empfehlenswert.
3. Detaillierte Wrackstudien vorab durchführen
Informiere dich im Vorfeld über das Wrack, das du betauchen möchtest. Viele Wracks sind jahrzehntelang verfallen oder liegen in starken Strömungsbereichen. Vor dem Tauchgang können detaillierte Karten oder Beschreibungen des Wracks helfen, potenzielle Gefahrenbereiche zu identifizieren. Viele Tauchbasen in Europa, z.B. in Kroatien oder Malta, bieten umfassende Informationen zu den bekanntesten Wracks und deren Tauchbedingungen.
4. Buddy-System
Das Buddy-System ist unerlässlich, um die Sicherheit zu gewährleisten. Anders als bei normalen Tauchgängen gibt es in Wracks zusätzliche Risiken wie enge Räume, scharfe Kanten oder herabfallende Trümmer, die ein schnelles Handeln erfordern können. Ein Tauchpartner kann im Notfall sofort Hilfe leisten, z. B. bei Ausrüstungsproblemen oder Orientierungsschwierigkeiten in verwinkelten Wracks. Es ist wichtig, vor jedem Tauchgang klare Absprachen zu treffen: Definiert eure Rollen, geht die Sicherheitsprotokolle durch und legt fest, wie ihr in Notsituationen kommuniziert. Während des Tauchgangs solltet ihr stets in Sichtweite zueinander bleiben und regelmäßig den Luftverbrauch überprüfen, um sicherzustellen, dass beide Taucher ausreichend Reserven haben. Das Buddy-System ist ein essenzieller Bestandteil der Tauchersicherheit und besonders beim Wracktauchen unerlässlich, um Risiken zu minimieren und ein sicheres, gemeinsames Erlebnis zu gewährleisten.
5. Umweltbewusstsein
Viele Wracks in Europa sind zu künstlichen Riffen geworden und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Meeresbewohnern. Achte darauf, das Ökosystem nicht zu stören: Berühre keine Korallen, störe keine Tiere und nehme nichts mit, außer Erinnerungen. Viele Wracks stehen zudem unter gesetzlichem Schutz. In Malta und Kroatien zum Beispiel ist das Entfernen von Artefakten oder Wrackteilen streng verboten.
6. Beobachte Wetter- und Strömungsverhältnisse
In Nordeuropa oder dem Atlantik können die Wetter- und Strömungsbedingungen schnell umschlagen, was das Wracktauchen erschwert. Informiere dich vor dem Tauchgang über die Tidenzeiten, Strömungsverhältnisse und den Wetterbericht. Im Mittelmeer sind die Bedingungen oft stabiler, aber auch hier können plötzliche Strömungen auftreten, insbesondere um tiefer liegende Wracks wie die MS Zenobia.
Die besten Jahreszeiten zum Tauchen in Europa
Die besten Jahreszeiten zum Tauchen in Europa hängen stark von der jeweiligen Region ab. Im Mittelmeer, etwa in Ländern wie Malta, Kroatien oder Zypern, sind die Sommermonate von Mai bis September ideal. In dieser Zeit sind die Wassertemperaturen warm und die Sichtverhältnisse hervorragend, was die Erkundung von Wracks erleichtert. In Nordeuropa, einschließlich der Nord- und Ostsee sowie des Atlantiks, sind die Bedingungen in den Sommermonaten von Juni bis September am besten. Das Wasser ist etwas wärmer, die Sicht ist klarer und die Wetterbedingungen sind stabiler. Für erfahrene Kaltwassertaucher bieten auch die Wintermonate spannende, aber herausfordernde Tauchmöglichkeiten, besonders in Regionen wie Norwegen oder Schottland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wracktauchen ist eine aufregende, aber auch anspruchsvolle Aktivität, die viele Fragen aufwirft – besonders für Taucher, die neu in diesem Bereich sind oder erstmals in Europa tauchen möchten. Um dir zu helfen, bestens vorbereitet zu sein, haben wir hier die häufigsten Fragen zusammengefasst. Egal, ob es um Ausrüstung, Sicherheitsvorkehrungen oder die besten Tauchplätze geht – hier findest du die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Tauchen in Schiffswracks bringt gewisse Risiken mit sich, besonders wenn du in enge Räume oder tiefere Wracks vordringst. Gefahren wie herabfallende Trümmer, schlechte Sicht oder das Verfangen in Netzen sind möglich. Deshalb ist es wichtig, eine spezialisierte Wracktauch-Ausbildung zu absolvieren und immer das Buddy-System zu nutzen. Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung kannst du die Risiken minimieren und das Wracktauchen sicher genießen.
Ja, es gibt viele Wracks in Europa, die auch für Anfänger geeignet sind. Zum Beispiel ist die HMS Maori vor Malta in nur 14 Metern Tiefe und ideal für Anfänger, da sie leicht zugänglich und gut erhalten ist. Dennoch sollten Anfänger einen speziellen Kurs machen, um die nötigen Sicherheitsprotokolle und Techniken zu erlernen.
Ja, in vielen Wracks darf man offiziell tauchen, aber es gibt Unterschiede je nach Land und Wrack. Einige Wracks stehen unter Schutz als kulturelles Erbe oder wegen ihrer historischen Bedeutung, wie z. B. in Malta oder Kroatien. In diesen Fällen ist das Betreten oder das Entfernen von Gegenständen oft streng verboten und wird durch Gesetze reguliert. Bestimmte Wracks können auch aufgrund von Sicherheitsrisiken oder ihrer Lage gesperrt sein. Bevor du einen Tauchgang planst, solltest du dich bei lokalen Tauchbasen oder Behörden erkundigen, ob das Wrack zugänglich ist und welche Regeln dort gelten. Geführte Tauchgänge bieten oft die Möglichkeit, sicher und legal an geschützten Wracks zu tauchen.
Die Tiefe der Wracks in Europa variiert stark je nach Region. Im Mittelmeer, beispielsweise auf Malta und Zypern, liegen viele Wracks in relativ flachen Gewässern zwischen 10 und 40 Metern, was sie sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Taucher geeignet macht. In Nordeuropa und der Nordsee befinden sich die meisten Wracks in größeren Tiefen, oft zwischen 30 und 60 Metern oder tiefer, was sie hauptsächlich für erfahrene Taucher und technische Taucher attraktiv macht. Vor einem Tauchgang solltest du immer die Tiefe und die erforderliche Ausrüstung berücksichtigen.
Der größte Unterschied liegt in den Wasserbedingungen. Im Mittelmeer sind die Gewässer in der Regel klarer und wärmer, was einfachere Tauchbedingungen schafft, ideal für Einsteiger oder Freizeitwracktaucher. Nordeuropa, wie die Nordsee und der Atlantik, bietet kühlere und oft rauere Bedingungen. Die Sicht ist oft eingeschränkter und die Strömungen stärker, was tiefere, anspruchsvollere Tauchgänge erfordert. Das Wracktauchen in diesen Regionen ist meist für erfahrene oder technische Taucher geeignet, aber die gut erhaltenen Wracks machen die zusätzlichen Herausforderungen lohnenswert.
Unser Fazit
Europa bietet eine beeindruckende Vielfalt an Tauchplätzen, die Geschichte und Natur auf faszinierende Weise verbinden. Von den leichter zugänglichen Wracks im Mittelmeer bis zu den tiefen, herausfordernden Tauchgängen der Nordsee – hier ist für jeden etwas dabei. Viele dieser Wracks fungieren mittlerweile als künstliche Riffe und beherbergen eine große Vielfalt an Meereslebewesen, was diese Tauchgänge auch für Naturfreunde besonders interessant macht.
Eine gründliche Vorbereitung, die richtige Ausbildung und eine passende Ausrüstung sind der Schlüssel zu einem sicheren Tauchgang. Egal ob Anfänger oder erfahrener Taucher – Wracktauchen in Europa bietet eine unvergleichliche Kombination aus Abenteuer, Geschichte und Natur. Bist du bereit, die faszinierenden Wracks Europas zu entdecken? Plane dein nächstes Tauchabenteuer mit unseren detaillierten Wrack-Guides und erhalte nützliche Tipps für ein sicheres und unvergessliches Taucherlebnis.
Zuletzt aktualisiert am: 18. September 2024
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