Haie im Roten Meer faszinieren durch ihre Vielfalt und ihre wichtige Rolle im Ökosystem. Rund 40 Arten, darunter Riff-, Hammer- und Tigerhaie machen Ägyptens Unterwasserwelt zu einem Hotspot für Taucher. Doch wie gefährlich sind Haie wirklich? Welche Arten sind heimisch? Und wie gelingt eine sichere Begegnung? In diesem Artikel erfährst du alles über die wichtigsten Haiarten im Roten Meer in Ägypten, ihr Verhalten und wie du verantwortungsvoll und sicher mit ihnen tauchst. 🦈
Die häufigsten Haiarten im Roten Meer
Die folgende Übersicht zeigt dir die häufigsten Haiarten im Roten Meer, ihre Merkmale und gibt dir wichtige Verhaltenstipps für eine sichere Begegnung unter Wasser.

In den folgenden Abschnitten erfährst du mehr über die Haie, die dir am ehesten in Hurghada und den weiteren Küstenorten Ägyptens begegnen können:
- Weißspitzen-Riffhai
- Schwarzspitzen-Riffhai
- Grauer Riffhai
- Hammerhai
- Longimanus (Weißspitzenhochseehai)
- Walhai
- Tigerhai
- Makohai
Weißspitzen-Riffhai
Der Weißspitzen-Riffhai gehört zu den bekanntesten Haiarten im Roten Meer. Viele Taucher erleben ihre erste richtige Hai-Begegnung mit genau dieser Art. Er ist neugierig, elegant und für seine ruhige Art unter Wasser bekannt.

📍Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Triaenodon obesus
- Größe: 1,2 bis 1,6 Meter
- Lebensraum: Korallenriffe in tropischen und subtropischen Gewässern
- Typische Tiefe: 5 bis 30 Meter. In der Regel aber in den flacheren Riffabschnitten zu sehen, was auch Schnorchlern gute Chancen auf Sichtungen bietet.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Schlanker Körper, abgerundete Rückenflosse mit weißer Spitze, auffallend große Augen und ruhige Schwimmbewegungen.
Er ist eine der wenigen Haiarten, die längere Zeit still am Grund liegen. Das macht ihn leicht zu beobachten und beliebt bei Fotografen.
Verhalten: Der Weißspitzen-Riffhai ist ein typischer Riffbewohner und tagsüber häufig ruhend in kleinen Gruppen anzutreffen. Er ist neugierig, aber zurückhaltend und zeigt gegenüber Tauchern meist kein aggressives Verhalten. Nachts wird er aktiv und geht auf die Jagd nach Fischen und Krebsen.
⚠️ Gefährlichkeit: niedrig
Selbst die wenigen dokumentierten Bisse passieren fast ausschließlich, wenn Menschen versuchen, den Hai zu füttern oder ihn aus einer Höhle zu ziehen. Das Risiko geht also klar von Fehlverhalten aus, nicht vom Tier.
Typische Angriffsart: keine gezielten Angriffe, selten Bisse bei Reizsituationen
Laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) gilt der Weißspitzen-Riffhai als gefährdet. Die Bestände nehmen durch Überfischung und Lebensraumverlust ab.
📍 Wo zu finden:
Er ist im gesamten Roten Meer verbreitet, besonders entlang der Riffe bei Hurghada, Marsa Alam, den Brothers Islands und St. Johns. Oft ruht er unter Felsvorsprüngen oder Korallenblöcken.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Mittel bis Hoch. Gerade an Hausriffen und bei einfachen Rifftauchgängen stehen die Chancen sehr gut, diesen Hai zu sehen. Besonders tagsüber in ruhigen Bereichen.
Schwimme ruhig und halte Abstand, dann kommt der Hai oft von selbst näher. Wenn du langsam atmest und dich ruhig verhältst, kannst du ihn lange beobachten, ohne ihn zu stören. Besonders schön sind Begegnungen früh am Morgen an flachen Riffdächern.
Grauer Riffhai
Der Graue Riffhai zählt zu den beeindruckendsten Bewohnern des Roten Meeres. Im Gegensatz zum Weißspitzen-Riffhai wirkt er wachsamer und energischer. Viele Taucher erleben ihn an Drop-offs, wo er oft elegant seine Kreise zieht und Reviere kontrolliert.

Merkmale:
📍 Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Carcharhinus amblyrhynchos
- Größe: 1,5 bis 2 Meter
- Lebensraum: Außenriffe, Steilwände und Drop-offs
- Typische Tiefe: 15 bis 40 Meter, oft entlang steiler Riffkanten zu sehen. Begegnungen finden eher beim Tieftauchen statt.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Kräftiger Körperbau, graue Oberseite mit hellem Bauch, auffälliger schwarzer Saum an der Schwanzflosse und eine sehr ruhige, kontrollierte Schwimmweise.
Der Graue Riffhai zeigt deutliches Revierverhalten und ist für Taucher durch seine markante Körpersprache gut einzuschätzen.
Verhalten: Diese Art ist territorial und patrouilliert häufig an den gleichen Riffabschnitten. Bei Annäherung von Tauchern reagiert sie meist gelassen, kann aber bei zu geringem Abstand mit Drohverhalten antworten. Das macht Begegnungen besonders spannend, aber auch respektvoll zu handhaben.
⚠️ Gefährlichkeit: mittel
Bisse sind äußerst selten und treten fast ausschließlich dann auf, wenn der Hai bedrängt oder provoziert wird. Seine Körpersprache ist deutlich: Gewundener Rücken, gesenkte Brustflossen und ein direkter Kurs auf den Taucher sind Warnsignale.
Typische Angriffsart: Einschüchtern und Abdrängen, keine gezielten Attacken.
Laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) gilt der Graue Riffhai als gefährdet. Der Druck durch Fischerei und Beifang wirkt sich besonders auf lokale Populationen aus.
📍 Wo zu finden:
Typische Hotspots sind die Brothers Islands, Elphinstone Reef und Daedalus Reef. Dort patrouillieren sie häufig entlang der Steilwände. Auch im Süden, rund um St. Johns, sind Sichtungen möglich.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung: Mittel. Gute Chancen gibt es bei Strömungstauchgängen entlang von Drop-offs, besonders am Vormittag, wenn sie aktiv auf Patrouille sind.
Halte einen respektvollen Abstand und beobachte die Körpersprache genau. Wenn du ruhig bleibst und in der Strömung schwebst, kommen die Haie oft selbst näher. Besonders spektakulär sind Sichtungen im Blauwasser bei leichtem Gegenlicht.
Schwarzspitzen-Riffhai
Der Schwarzspitzen-Riffhai ist eine der elegantesten Haiarten des Roten Meeres. Mit seiner markanten Flossenfärbung ist er leicht zu erkennen und bei Tauchern wie Schnorchlern besonders beliebt. Er ist scheu, wendig und oft in den flachen Bereichen rund um Riffe anzutreffen.

📍 Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Carcharhinus melanopterus
- Größe: 1,2 bis 1,8 Meter
- Lebensraum: Flache Lagunen, Hausriffe, geschützte Riffabschnitte
- Typische Tiefe: 1 bis 15 Meter, häufig direkt am Riffdach oder in seichten Lagunen. Ideal auch für Schnorchler.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Deutlich schwarze Spitzen an Rücken- und Schwanzflosse, schlanker Körper, schnelle und wendige Bewegungen.
Der Schwarzspitzen-Riffhai ist meist in kleinen Gruppen oder einzeln unterwegs und kann schon vom Steg aus beobachtet werden.
Verhalten: Diese Art ist sehr scheu und hält meist Abstand zu Tauchern. Nähert man sich zu schnell, zieht sie sich rasch zurück. Wenn man sich ruhig verhält, lassen sich Schwarzspitzen-Riffhaie oft über längere Zeit beobachten, besonders am frühen Morgen.
⚠️ Gefährlichkeit: niedrig
Begegnungen sind in aller Regel harmlos. Bisse treten praktisch nur auf, wenn der Hai durch Fütterung angelockt oder bedrängt wird.
Typische Angriffsart: kein aktives Angriffsverhalten, selten Reaktionen auf Provokation.
Laut IUCN gilt der Schwarzspitzen-Riffhai als gefährdet. Er ist besonders durch Küstenfischerei und Lebensraumverlust bedroht.
📍 Wo zu finden:
Häufig zu sehen in den Lagunen rund um Hurghada, Marsa Alam und südliche Hausriffe. Beliebte Sichtungspunkte sind flache Einstiegsstellen und seichte Buchten.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Hoch. Vor allem Schnorchler haben gute Chancen, diese Art zu sehen, da sie sich oft in Ufernähe und über Riffdächern bewegt.
Verhalte dich ruhig und bleib möglichst an der Oberfläche oder über dem Riff. Wenn du Abstand hältst und nicht auf sie zuschwimmst, kommen die Haie oft neugierig näher.
Hammerhai
Hammerhaie gehören zu den spektakulärsten Sichtungen im Meer. Ihr markanter Kopf und ihr kraftvolles Schwimmen machen jede Begegnung unvergesslich. Diese Tiere sind typischerweise im offenen Wasser unterwegs und faszinieren besonders erfahrene Taucher.

📍 Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Sphyrna lewini (Bogenstirn-Hammerhai, häufigste Art im Roten Meer)
- Größe: 2,5 bis 4 Meter
- Lebensraum: Offenes Wasser entlang von Drop-offs und Riffkanten
- Typische Tiefe: 20 bis 50 Meter, häufig in tiefen Blauwasserzonen und an Strömungskanten.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Breiter, hammerförmiger Kopf, stromlinienförmiger Körper, charakteristische ruhige und kraftvolle Schwimmbewegung.
Verhalten: Diese Haie sind neugierig, aber vorsichtig und meiden zu direkte Annäherungen. Sie patrouillieren oft in Gruppen entlang von Strömungskanten und Drop-offs. Taucher sehen sie häufig in größerer Tiefe, während sie gemächlich vorbeiziehen.
⚠️ Gefährlichkeit: mittel
Hammerhaie gelten nicht als aggressiv, reagieren aber sensibel auf hektische Bewegungen oder zu nahes Heranschwimmen. Bisse sind extrem selten.
Typische Angriffsart: keine gezielten Angriffe, gelegentlich Annäherungen bei Bedrängung.
Laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) gilt der Bogenstirn-Hammerhai als stark gefährdet. Hauptgründe sind Überfischung und Beifang.
📍 Wo zu finden:
Typische Hotspots für Hammerhaie sind das Daedalus Reef, die Brothers Islands und Elphinstone. Besonders gute Chancen bestehen im Sommer, wenn die Tiere in größeren Gruppen auftauchen.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Mittel aber stark tageszeit- und strömungsabhängig. Die besten Sichtungschancen bestehen bei frühmorgendlichen Tauchgängen mit etwas Strömung in tieferen Bereichen.
Halte dich tief genug, bleib ruhig in der Strömung und vermeide schnelle Bewegungen. Hammerhaie kommen oft von selbst näher, wenn sie dich als nicht bedrohlich wahrnehmen. Ein klarer Blick ins offene Blau lohnt sich hier besonders.
Longimanus (Weißspitzenhochseehai)
Der Longimanus ist eine der bekanntesten Haiarten im offenen Roten Meer. Er ist neugierig, selbstbewusst und bekannt für seine direkten Interaktionen mit Tauchern. Viele Taucher kommen extra wegen ihm hierher, denn Begegnungen im offenen Blauwasser sind spektakulär und unvergesslich.
📍 Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Carcharhinus longimanus
- Größe: 2 bis 3 Meter
- Lebensraum: Offenes Blauwasser, Außenriffe und Drop-offs
- Typische Tiefe: 0 bis 30 Meter, oft direkt unter der Wasseroberfläche.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Lange, abgerundete Brustflossen, weiß gesäumte Flossenspitzen, massiger Körperbau und sehr ruhige, kontrollierte Bewegungen.
Der Longimanus ist häufig in der Nähe von Safaribooten und kann Tauchern sehr nahe kommen, ohne aggressiv zu wirken.
Verhalten: Diese Art ist äußerst neugierig und nähert sich Tauchern oft direkt an. Longimani kreisen gern in geringer Tiefe rund um Boote und reagieren sensibel auf Körpersprache.
⚠️ Gefährlichkeit: mittel bis hoch
Longimani sind keine klassischen Angreifer, aber sie testen ihre Umgebung aktiv. Unfälle sind fast ausschließlich auf Fütterungssituationen oder unvorsichtiges Verhalten zurückzuführen.
Typische Angriffsart: neugieriges Annähern, gelegentliche Testbisse bei Fehlverhalten.
Laut IUCN ist der Longimanus stark gefährdet. Überfischung, Beifang und Finning haben die Bestände in den letzten Jahrzehnten drastisch reduziert.
📍 Wo zu finden:
Die besten Chancen auf Sichtungen gibt es an den Brothers Islands, Daedalus Reef und Elphinstone. Vor allem zwischen Oktober und Dezember sind Longimani häufig im offenen Blauwasser rund um Safari-Boote zu sehen.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Hoch. Der Longimanus ist die Haiart, die Taucher im offenen Wasser am häufigsten antreffen. Die Chancen steigen mit ruhigem Verhalten und klarer Sicht.
Halte immer Blickkontakt, bleib ruhig und achte auf deine Position im Wasser. Am besten beobachtest du Longimani leicht unter der Oberfläche, ohne hektische Bewegungen. Niemals füttern oder bedrängen, dann erlebst du eine der intensivsten Begegnungen, die das Rote Meer zu bieten hat.
Tigerhai
Der Tigerhai ist einer der mächtigsten und faszinierendsten Räuber des Roten Meeres. Mit seiner massigen Statur und der markanten Zeichnung ist er unverwechselbar. Begegnungen sind zwar selten, gehören aber zu den spektakulärsten Erlebnissen, die man unter Wasser haben kann.

📍 Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Galeocerdo cuvier
- Größe: 3 bis 5 Meter
- Lebensraum: Offenes Wasser, Außenriffe und tiefe Drop-offs
- Typische Tiefe: 10 bis 50 Meter, meist in tieferen und ruhigeren Bereichen rund um Außenriffe.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Massiger Körper, stumpfe Schnauze, charakteristische tigerähnliche Streifen auf den Flanken, auffällig gleichmäßige Schwimmbewegungen.
Der Tigerhai ist ein opportunistischer Jäger, der für seine Anpassungsfähigkeit bekannt ist.
Verhalten: Tigerhaie gelten als neugierig und durchsetzungsstark. Anders als viele andere Haiarten schwimmen sie oft direkt auf Taucher zu, um ihre Umgebung zu erkunden. Diese direkte, aber ruhige Annäherung ist typisch und kein Anzeichen von Aggression. Begegnungen erfordern Aufmerksamkeit und Respekt.
⚠️ Gefährlichkeit: hoch
Tigerhaie zählen weltweit zu den Arten mit den meisten registrierten Angriffen. Im Roten Meer sind Zwischenfälle jedoch extrem selten. Bisse entstehen fast ausschließlich, wenn Menschen die Tiere füttern oder bedrängen.
Typische Angriffsart: neugieriges Annähern, Testbisse bei Störung oder Fehlverhalten.
📍 Wo zu finden:
Sichtungen sind selten, konzentrieren sich aber auf entlegene Außenriffe im Süden des Roten Meeres, insbesondere rund um St. Johns und abgelegene Tauchspots nahe der sudanesischen Grenze.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Gering. Die Chancen steigen bei Expeditionstouren zu abgelegenen Riffen mit erfahrenen Guides.
Wenn du einem Tigerhai begegnest, bleib ruhig, halte die Front zum Tier und bewahre einen klaren Blickkontakt. Vermeide hektische Bewegungen und gib ihm Raum.
Makohai
Der Makohai ist einer der schnellsten Haie der Welt und ein seltener, aber spektakulärer Gast im Roten Meer. Seine stromlinienförmige Gestalt und das blitzschnelle Schwimmverhalten machen jede Sichtung zu einem echten Highlight.

📍 Steckbrief:
Wissenschaftlicher Name: Isurus oxyrinchus
Größe: 2,5 bis 3,5 Meter
Lebensraum: Offenes Blauwasser, fernab der Riffkanten
Typische Tiefe: 20 bis 100 Meter, häufig im Freiwasser oder entlang tiefer Drop-offs.
Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Torpedoförmiger Körper, spitze Schnauze, große Augen und markante, sichtbare Zähne auch bei geschlossenem Maul.Der Makohai ist ein Hochseejäger und bewegt sich meist allein oder in kleinen Gruppen.
Verhalten: Makos sind schnelle, kraftvolle Schwimmer und oft nur kurz zu sehen, da sie sich mit hoher Geschwindigkeit nähern und wieder im Blau verschwinden. Sie sind neugierig, halten aber meist Abstand. Ihre plötzlichen Richtungswechsel und hohe Agilität sind typisch.
⚠️ Gefährlichkeit: mittel bis hoch
Makos sind grundsätzlich nicht aggressiv gegenüber Tauchern, können aber unberechenbar reagieren, wenn sie bedrängt werden oder Futter erwarten. Ihre Geschwindigkeit macht sie zu einem Tier, das volle Aufmerksamkeit erfordert.
Typische Angriffsart: selten, aber wenn, dann blitzschnelles Annähern oder Testbiss bei Reizsituationen.
Laut IUCN gilt der Kurzflossen-Makohai als stark gefährdet. Er wird stark befischt, insbesondere wegen seiner Flossen.
📍 Wo zu finden:
Sichtungen sind im Roten Meer selten, aber möglich. Die besten Chancen bestehen weit draußen im offenen Blauwasser, besonders bei Safari-Touren rund um Daedalus Reef und in südlicheren Regionen.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Gering. Begegnungen sind meist Zufall, aber unvergesslich, da Makos selten lange in der Nähe bleiben.
Bleib ruhig, halte den Blickkontakt und vermeide plötzliche Bewegungen. Ein Mako reagiert sensibel auf Körpersprache. Wenn du ihm Raum gibst, kannst du einen faszinierenden Moment erleben, den nur wenige Taucher je hatten.
Walhai (Rhincodon typus)
Der Walhai ist der sanfte Riese des Roten Meeres und bei Tauchern wie Schnorchlern gleichermaßen beliebt. Trotz seiner beeindruckenden Größe ist er vollkommen ungefährlich und bewegt sich gemächlich durch das Wasser. Begegnungen mit einem Walhai gehören zu den eindrucksvollsten Erlebnissen, die du unter Wasser haben kannst.

📍 Steckbrief:
- Wissenschaftlicher Name: Rhincodon typus
- Größe: 6 bis 12 Meter (selten größer)
- Lebensraum: Warmes, planktonreiches Freiwasser in Küstennähe
- Typische Tiefe: 0 bis 20 Meter, oft direkt an der Oberfläche. Ideal für Schnorchler.
- Auffällige Merkmale / Erkennungszeichen: Riesiger, breiter Kopf mit charakteristischem Maul an der Vorderseite, auffällige weiße Punkte und Linien auf dunkelgrauer Haut, langsame und gleichmäßige Schwimmbewegungen.
Der Walhai filtert Plankton und kleine Fische aus dem Wasser und ist trotz seiner Größe friedlich und gelassen.
Verhalten: Walhaie ziehen meist allein durch das Wasser und lassen sich von Booten und Tauchern oft nicht stören. Viele Tiere bleiben über mehrere Minuten in der Nähe und bieten die Chance für ruhige, respektvolle Begegnungen. Besonders im Sommer folgen sie Planktonströmen.
⚠️ Gefährlichkeit: sehr gering
Walhaie sind keine Gefahr für Menschen. Unfälle passieren höchstens durch Unachtsamkeit, etwa wenn Taucher oder Schnorchler dem Tier zu nah kommen.
Typische Angriffsart: keine.
Laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist der Walhai stark gefährdet. Hauptursachen sind Fischerei, Schiffsverkehr und der Rückgang planktonreicher Lebensräume.
📍 Wo zu finden:
Gute Chancen auf Sichtungen gibt es im Roten Meer rund um Marsa Alam, Daedalus Reef und gelegentlich nördlich von Hurghada. Besonders häufig werden Walhaie an ruhigen, planktonreichen Tagen gesichtet.
Wahrscheinlichkeit einer Begegnung:
Gering. Die besten Chancen bestehen in den Sommermonaten, wenn warmes Wasser und Strömungen viel Plankton heranführen.
Bleib ruhig an der Oberfläche und schwimme parallel zum Tier, ohne es zu bedrängen. Walhaie sind sanft, aber schnell. Du hast mehr davon, wenn du einfach beobachtest, statt versuchst mitzuschwimmen. Halte Abstand zur Schwanzflosse, sie ist kräftiger als du denkst.
Weißer Hai im Roten Meer – Mythos oder Realität?
Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) ist wohl die bekannteste und gefährlichste Haiart der Welt und sorgt wie keine andere für Gänsehaut und Faszination. Immer wieder kursieren Berichte und Schlagzeilen, die behaupten, es gäbe Sichtungen im Roten Meer. Doch wie viel Wahrheit steckt dahinter?
📍 Fakt ist: Der Weiße Hai ist kein typischer Bewohner des Roten Meeres. Sein bevorzugter Lebensraum liegt in kühleren, gemäßigten Gewässern wie Südafrika, Australien oder Kalifornien. Die warmen Wassertemperaturen im Roten Meer sind für diese Art ungeeignet, weshalb stabile Populationen hier ausgeschlossen sind.
✅ Seltene Ausnahmen:
Es gab vereinzelt unbestätigte Meldungen und sehr wenige dokumentierte Durchzügler, die vermutlich aus dem Indischen Ozean ins Rote Meer gelangten. Solche Ereignisse sind extrem selten und stellen keinen Hinweis auf eine dauerhafte Anwesenheit dar.
⚠️ Warum der Mythos bleibt:
- Der Weiße Hai ist medial stark präsent und wird oft mit Haigefahr gleichgesetzt.
- Verwechslungen mit großen Hochseehaien wie dem Longimanus oder dem Makohai sind häufig.
- Einzelne Sichtungen werden schnell dramatisiert, auch wenn sie wissenschaftlich nicht belegt sind.
📌 Fazit: Nein, der Weiße Hai lebt nicht dauerhaft im Roten Meer. Begegnungen sind extrem unwahrscheinlich und beschränken sich, wenn überhaupt, auf sehr seltene Einzelsichtungen. Die größten Haie, denen du hier real begegnen kannst, sind Riffhaie, Longimanus, Hammerhai, Tigerhai und Walhai.
Sind Haie im Roten Meer gefährlich?
Du hast deinen Urlaub in Hurghada gebucht und freust dich auf Sonne, Meer und bunte Korallenriffe. Doch vielleicht schwingt auch ein kleiner Gedanke mit: „Gibt es hier eigentlich Haie? Und sind die gefährlich?“ Diese Frage stellen sich viele Reisende, bevor sie das erste Mal ins Wasser gehen.
👉 Die gute Nachricht: Haie gehören zwar zum Roten Meer, aber für Badegäste und Schnorchler sind sie in der Regel keine Gefahr.
Welche Haie du in Hurghada und den Küstenorten überhaupt treffen könntest
Wenn du in Hurghada am Strand badest oder an einem anderen Hausriff schnorchelst, musst du dir keine Sorgen machen. Die allermeisten Haiarten halten sich weit entfernt von Badezonen auf. Haie suchen nicht die Nähe zum Menschen und meiden seichte Lagunen in der Regel komplett.
In seltenen Fällen kann es aber vorkommen, dass du mit etwas Glück kleine, harmlose Riffhaie zu Gesicht bekommst. Sie sind besonders früh am Morgen oder in ruhigen Lagunen aktiv. Dabei handelt es sich meist um:
- 🦈 Schwarzspitzen-Riffhai: klein, sehr scheu und für Menschen völlig ungefährlich
- 🦈 Weißspitzen-Riffhai: kann gelegentlich in der Nähe des Riffs auftauchen, bleibt aber auf Abstand
👉 Wichtiger Unterschied:
- Schwimmer & Schnorchler sehen Haie nur sehr selten – und wenn, dann kleine, scheue Arten.
- Taucher haben an Außenriffen oder im offenen Wasser deutlich höhere Chancen auf Sichtungen, z. B. Longimanus oder Hammerhai.
In den touristischen Zonen rund um Hurghada besteht kein erhöhtes Risiko, einem Hai zu begegnen. Wenn es doch passiert, ist das kein Grund zur Panik, sondern ein seltener Glücksmoment, den nur wenige erleben.
Haiangriffe im Roten Meer: Statistik, Realität und Risiko
Wenn irgendwo im Roten Meer ein Haiangriff passiert, sorgt das schnell für Schlagzeilen. In sozialen Medien und Nachrichtensendungen entsteht oft der Eindruck, das Meer sei gefährlicher, als es tatsächlich ist.
Das Risiko, im Roten Meer einem gefährlichen Hai zu begegnen, ist extrem gering.
Internationale Statistik: Wie selten Haiangriffe wirklich sind
Die International Shark Attack File (ISAF) ist die weltweit führende Datenbank zu Hai-Mensch-Interaktionen. Dort werden alle bestätigten Fälle wissenschaftlich erfasst und ausgewertet.
| Zeitraum | Weltweite Angriffe (unprovoziert, Ø) | Ägypten/Rotes Meer (Angriffe pro Jahr) |
| 5-Jahres-Durchschnitt (2019-2023) | ca. 64 Fälle | 0 bis 2 Fälle |
| Langzeitrisiko (Gesamtzahl seit 1580) | USA: 1668 / Australien: 715 | Ägypten: 27 |
- Die USA und Australien machen den größten Teil aller registrierten Vorfälle weltweit aus.
- Ägypten liegt mit insgesamt rund 27 dokumentierten Angriffen seit 1580 im weltweiten Vergleich extrem niedrig.
- Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall zum Flughafen zu verunglücken, um ein Vielfaches höher, als im Roten Meer von einem Hai verletzt zu werden.
👉 Ausführliche Statistiken und Fallanalysen findest du in meinem Beitrag Haiangriffe im Roten Meer.
Wo Haiangriffe passieren und welche Arten beteiligt sind
Die wenigen dokumentierten Haiangriffe im Roten Meer konzentrieren sich auf bestimmte Regionen und Arten.
In der Region rund um Hurghada und Sharm el Sheikh gab es in der Vergangenheit vereinzelt dokumentierte Angriffe. Dabei handelte es sich überwiegend um Begegnungen mit großen Hochseehaien. Ein bekannter Fall war der Tigerhai im Jahr 2023 in Hurghada, bei dem ein Badegast tödlich verletzt wurde. Solche Ereignisse sind extrem selten, zeigen aber, dass gefährliche Haiarten gelegentlich in Küstennähe geraten können.
Ein größerer Teil der dokumentierten Vorfälle stammt aus dem Raum Marsa Alam sowie von Offshore-Spots wie Elphinstone Reef, Brothers Islands und Daedalus Reef. Diese Gebiete sind bekannte Tauchziele, an denen Hochseehaie wie der Longimanus regelmäßig auftauchen. Hier kommt es, wenn überhaupt, zu Begegnungen während Tauchgängen im offenen Wasser, nicht in den typischen Badezonen.
An Angriffen beteiligt waren vor allem zwei Arten:
- Longimanus (Carcharhinus longimanus), der als neugieriger und durchsetzungsstarker Hochseehai gilt und für mehrere schwere Vorfälle verantwortlich war.
- Tigerhai (Galeocerdo cuvier), eine große, kräftige Art, die in Einzelfällen auch näher an Küsten gelangen kann.
Andere Haiarten wie Riffhaie (Weißspitzen-, Schwarzspitzen- oder Grauer Riffhai) sind nicht in bestätigte Angriffe involviert. Sie halten sich zwar häufig in Riffnähe auf, zeigen Menschen gegenüber aber kein gefährliches Verhalten.
👉 Insgesamt bleibt das Risiko eines Haiangriffs im Roten Meer sehr gering. Die wenigen dokumentierten Fälle sind auf klar eingrenzbare Orte und Arten zurückzuführen. Wer sich umsichtig verhält, bewegt sich auch an diesen Spots sicher.
Verhaltensregeln bei Hai-Begegnungen und Sicherheitstipps
Haie sind keine aggressiven „Menschenjäger“, reagieren aber sehr sensibel auf hektische Bewegungen und Körpersprache. Wer einige einfache Regeln beachtet, minimiert Risiken und kann gleichzeitig eine unvergessliche Begegnung erleben.
🦈 Richtiges Verhalten bei einer Hai-Sichtung
Wenn du beim Schnorcheln oder Tauchen einen Hai siehst, gilt vor allem: Gelassen bleiben. Panik, wildes Strampeln oder Fluchtverhalten können das Tier unnötig reizen oder seine Neugier verstärken.
- Ruhig im Wasser bleiben: Keine schnellen Bewegungen oder hektisches Wegschwimmen.
- Blickkontakt halten: Haie respektieren klare Körpersprache. Wer wegschaut oder sich hektisch abwendet, wirkt wie Beute.
- Langsam Abstand gewinnen: Wenn möglich, langsam zum Riff oder Boot zurückziehen, ohne den Hai aus den Augen zu verlieren.
- Position im Wasser stabilisieren: Wenn du horizontal und ruhig im Wasser bleibst, wirkst du souveräner und weniger interessant.
- Nicht anfassen oder bedrängen: Selbst bei kleinen Riffhaien kann das zu einer Abwehrreaktion führen.
✅ Do’s – Was du tun solltest
- Ruhig atmen, gleichmäßig bewegen und nicht in Panik geraten.
- Den Hai beobachten, aber ihm Raum lassen.
- In einer Gruppe bleiben, wenn möglich. Haie nähern sich einzelnen Personen eher.
- Klare Körperhaltung zeigen: ruhig, frontal und kontrolliert.
- Langsam aus der Situation zurückziehen, nicht fluchtartig.
❌ Don’ts – Was du vermeiden solltest
- Nicht hinter dem Hai her schwimmen oder ihn bedrängen.
- Kein Anfassen oder Blockieren seines Weges.
- Kein Füttern oder Locken mit Fischresten.
- Keine hektischen Fluchtbewegungen.
- Kein Panikgeschrei oder wildes Planschen an der Oberfläche.
👉 Fazit: Wer bei einer Hai-Begegnung ruhig bleibt und sich respektvoll verhält, ist kein Ziel, sondern einfach ein weiterer Besucher im Meer. So kannst du das Tier aus sicherer Distanz beobachten und einen Moment erleben, den nur wenige Menschen so nah erfahren.
Welche Verhaltensregeln minimieren das Risiko am besten?
- Meide Schwimmen oder Schnorcheln in der Dämmerung oder Dunkelheit, wenn Haie aktiver sind.
- Bleib innerhalb der markierten Badezonen, dort sind Begegnungen extrem selten.
- Kein Füttern oder Entsorgen von Fischabfällen ins Wasser – das lockt Haie an.
- Vermeide blutende Wunden oder Speerfischen in Küstennähe.
- Trag keinen glänzenden Schmuck oder auffällige Accessoires, die Beute imitieren könnten.
- Bleib nah am Riff oder Boot und nie allein im offenen Wasser.
- Achte auf Hinweisschilder und lokale Regeln, die sind nicht ohne Grund da.
Die besten Orte zum Haitauchen in Ägypten
Ägypten ist eines der besten Reiseziele der Welt, wenn du Haie in freier Wildbahn erleben willst. Besonders entlang der Außenriffe und Offshore-Tauchspots im Süden sind Begegnungen mit Hochseehaien keine Seltenheit.
👉 Die BDE-Route (Brothers + Daedalus + Elphinstone) zählt zu den legendärsten Tauchsafari-Touren in Ägypten. Sie vereint drei absolute Top-Spots für Haitaucher in einer einzigen Safari und bietet damit die besten Chancen auf spektakuläre Begegnungen mit Longimanus, Hammerhai und Co. Du findest die besten Preise direkt bei LiveAboard*.
Elphinstone Reef: Klassiker für Longimanus und Hammerhai

Nur wenige Kilometer vor Marsa Alam liegt eines der berühmtesten Riffe des Roten Meeres. Elphinstone ist besonders im Herbst ein Hotspot für Longimanus und mit Glück auch Hammerhaie. Die steilen Drop-offs und das tiefe Blauwasser sorgen regelmäßig für spektakuläre Begegnungen.
- 🗓 Beste Reisezeit: September bis Dezember
- 🦈 Typische Haiarten: Longimanus, Hammerhai, Grauer Riffhai
- 🧭 Empfohlenes Erfahrungslevel: Fortgeschrittene Taucher mit Strömungserfahrung
- 🌊 Tauchart: Strömungstauchen entlang steiler Drop-offs
- 🚤 Zugang: Tagesboot oder Tauchsafari ab Marsa Alam
- 📸 Sichtweiten & Bedingungen: 20–40 m Sicht, häufig leichte bis mittlere Strömung
👉 Elphinstone Reef ist einer der bekanntesten Haitauchplätze Ägyptens und ein echter Pflichtspot für erfahrene Taucher, die Longimanus oder Hammerhaie sehen wollen. Die Chancen auf spektakuläre Begegnungen sind hier besonders hoch.
Brothers Islands: Hammerhai, Longimanus und spektakuläres Blauwasser
Die Brothers Islands liegen rund 60 Kilometer vor der Küste und gehören zu den legendärsten Haitauchplätzen Ägyptens. Die exponierte Lage mitten im offenen Meer sorgt für starke Strömungen und häufige Sichtungen von Hochseehaien. Taucher kommen hier regelmäßig Hammerhaien, Longimani und sogar Tigerhaien nahe. Ein Spot für erfahrene Taucher mit Abenteuerlust.
- 🗓 Beste Reisezeit: Oktober bis Dezember
- 🦈 Typische Haiarten: Longimanus, Hammerhai, Tigerhai, Grauer Riffhai
- 🧭 Empfohlenes Erfahrungslevel: Fortgeschrittene bis sehr erfahrene Taucher
- 🌊 Tauchart: Strömungstauchen, Blauwassertauchen
- 🚤 Zugang: Nur per Tauchsafari erreichbar
- 📸 Sichtweiten & Bedingungen: 25–40 m Sicht, häufig starke Strömungen, tiefe Einstiege
👉 Die Brothers Islands sind nichts für Einsteiger, aber für erfahrene Taucher einer der spannendsten Orte im Roten Meer. Hier sind spektakuläre Begegnungen mit großen Hochseehaien fast schon Routine.
Daedalus Reef: Hotspot für Hammerhai-Schulen

Das Daedalus Reef liegt isoliert im offenen Meer und ist einer der besten Orte weltweit, um Hammerhaie in Gruppen zu erleben. Durch die tiefen Drop-offs, das klare Wasser und die starke Strömung entstehen perfekte Bedingungen für Blauwassertauchgänge. Wer hier ins Wasser geht, sollte Erfahrung und gute Tarierung mitbringen. Die Haibegegnungen sind dafür spektakulär.
- 🗓 Beste Reisezeit: Mai bis Juli (Hammerhai-Saison), Oktober bis Dezember (Longimanus)
- 🦈 Typische Haiarten: Hammerhai, Longimanus, Grauer Riffhai
- 🧭 Empfohlenes Erfahrungslevel: Fortgeschrittene bis sehr erfahrene Taucher
- 🌊 Tauchart: Strömungs- und Blauwassertauchen
- 🚤 Zugang: Nur per Tauchsafari
- 📸 Sichtweiten & Bedingungen: 25–40 m Sicht, häufig starke Strömung, Tauchgänge oft im offenen Wasser
👉 Daedalus ist ein Ort für Taucher, die gezielt Haie sehen möchten. Wer Geduld und Erfahrung mitbringt, hat hier beste Chancen auf mehrere Hammerhaie gleichzeitig.
St. Johns: Abgelegene Riffe mit Walhai-Chance
Ganz im Süden Ägyptens liegt St. Johns, ein weitläufiges Riffsystem, das für seine ruhige Lage, klare Sicht und Artenvielfalt bekannt ist. Hier erwartet dich ein Mix aus bunten Korallengärten, Steilwänden und tiefem Blauwasser. Neben Riffhaien tauchen hier regelmäßig Longimani auf, und mit etwas Glück kannst du sogar einem Walhai begegnen.
- 🗓 Beste Reisezeit: Mai bis Juli, September bis November
- 🦈 Typische Haiarten: Longimanus, Grauer Riffhai, Walhai (selten)
- 🧭 Empfohlenes Erfahrungslevel: Mittel bis fortgeschritten, ideal für Tauchsafaris
- 🌊 Tauchart: Mix aus Rifftauchgängen, Strömung und Blauwasser
- 🚤 Zugang: Nur per Tauchsafari (meist mehrtägig)
- 📸 Sichtweiten & Bedingungen: 20–35 m Sicht, meist moderate Strömung, sehr gute Bedingungen für UW-Fotografie
👉 St. Johns ist kein klassischer Massen-Spot, sondern ein Ziel für Taucher, die Ruhe, Natur und intensive Tierbegegnungen suchen. Gerade weil die Region abgelegen ist, sind Sichtungen oft besonders intensiv und ungestört.
🦈 Beste Reisezeit für Haie in Ägypten
Wenn du Haie im Roten Meer erleben willst, spielt der Zeitpunkt deiner Reise eine große Rolle. Zwar kannst du ganzjährig tauchen, doch die Sichtungschancen variieren je nach Jahreszeit und Haiart deutlich.
- 🌸 Frühjahr (März–Mai): Übergangszeit mit guten Bedingungen und ersten Sichtungen von Hammerhai und Walhai.
- ☀️ Sommer (Juni–August): Warmes Wasser, ideale Bedingungen für Walhai und Tigerhai, aber teils sehr heiß an Land.
- 🍂 Herbst (September–November): Top-Saison für Longimanus, Hammerhai und Graue Riffhaie – viele Offshore-Spots laufen jetzt auf Hochtouren.
- ❄️ Winter (Dezember–Februar): Ruhigere Reisezeit mit weniger Tourismus, aber weiterhin soliden Chancen auf Riffhaie an den Hausriffen.
Die folgende Übersicht zeigt dir für jede Haiart die beste Reisezeit, die bekanntesten Tauchspots, Sichtungschancen und die typischen Strömungsverhältnisse zur Hauptsaison
| 🦈 Haiart | 🗓 Beste Reisezeit | 📍 Bester Tauchplatz | ⭐ Sichtungschance | 🌊 Strömung |
|---|---|---|---|---|
| Longimanus | Oktober – Dezember | Elphinstone Reef, Brothers Islands | ⭐⭐⭐⭐☆ | Mittel bis stark |
| Hammerhai | Mai – Juli | Daedalus Reef | ⭐⭐⭐⭐☆ | Mittel |
| Tigerhai | Mai – Oktober | St. Johns, Hurghada Offshore | ⭐⭐☆☆☆ | Mittel |
| Walhai | Mai – Juli | St. Johns, Marsa Alam | ⭐⭐☆☆☆ | Gering |
| Weißspitzen-Riffhai | Ganzjährig | Hausriffe Marsa Alam & Hurghada | ⭐⭐⭐☆☆ | Gering |
| Schwarzspitzen-Riffhai | Ganzjährig | Lagunen & Hausriffe | ⭐⭐☆☆☆ | Gering |
| Grauer Riffhai | Oktober – Dezember | Brothers Islands | ⭐⭐⭐☆☆ | Mittel |
💡 Hinweis: „Sichtungschance“ basiert auf Erfahrungswerten von meinen Tauchgängen, Tauchbasen, Safari-Veranstaltern & Berichten. Natur lässt sich nie 100 % planen. Für gezielte Haibegegnungen buche eine Tauchsafari* mit Fokus auf bestimmte Spots in der passenden Reisezeit.
Meine Erfahrungen beim Haitauchen in Ägypten
Mein erster richtiger „Haitauchgang“ war am Elphinstone Reef. Ich hatte mir insgeheim erträumt, dort meinen ersten Longimanus zu sehen. Die Bedingungen waren top: Sonne, klare Sicht, kaum Strömung. Nur der Hai hat sich an diesem Tag einfach nicht blicken lassen 🙁
Meinen allerersten Hai habe ich übrigens an einem ganz anderen Ort gesehen. Es war ein großer Weißspitzen-Riffhai beim Tauchen am Ras Um Sid in Sharm El-Sheikh. Ein Innenriff sogar mit Hausriff, und plötzlich gleitet er vor mir in der Strömung. Kein Stress, kein Adrenalin, nur pure Faszination. Das war der Moment, der mich endgültig gepackt hat.

Und dann gibt’s da noch den legendären (No) Shark & Yolanda Reef im Ras Mohammed National Park. Alle erzählen, wie spektakulär die Hai-Sichtungen dort sein können, also habe ich wirklich jede Spalte und jeden Schatten abgescannt, in der Hoffnung, irgendwo eine Rückenflosse zu erspähen. Aber an diesem Tag: nichts. Kein Hai, nur ein paar Taucher mit demselben fragenden Blick. 😄 Trotzdem war’s ein genialer Tauchgang (auch ohne Hai).

Mythos oder Realität? Die größten Irrtümer über Haie im Roten Meer
Viele Ängste rund um Haie entstehen durch Filme, Schlagzeilen und spektakuläre Einzelfälle. Die Realität sieht deutlich nüchterner aus. Hier sind die häufigsten Mythen und was wirklich dahintersteckt:
| ❌ Mythos | ✅ Realität (Faktencheck) |
|---|---|
| 1. Haie jagen gezielt Menschen. | Menschen stehen nicht auf dem Speiseplan. Angriffe sind extrem selten und meist Verwechslungen oder Reaktionen auf Fehlverhalten. |
| 2. Blut im Wasser lockt Haie sofort an. | Haie haben zwar einen sehr feinen Geruchssinn, aber wissenschaftlich belegt: Menstruation erhöht das Risiko nicht. Blut allein macht keinen Angriff wahrscheinlicher. |
| 3. Die Strände sind nicht gesichert. | In allen großen Tourismusgebieten überwachen Hotels und Behörden die Küste. Badebereiche sind klar abgegrenzt, viele Buchten zusätzlich geschützt. |
| 4. Im Roten Meer gibt es nur gefährliche Haiarten. | Über 40 Arten leben im Roten Meer. Die meisten sind harmlose Riffhaie. Longimanus und Tigerhai sind Ausnahmen, nicht die Regel. |
| 5. Der Weiße Hai ist schuld. | Der Weiße Hai kommt im Roten Meer nicht vor. Viele Sichtungen sind in Wirklichkeit Verwechslungen mit dem Longimanus. |
👉 Fazit: Viele Sorgen entstehen durch Mythen, nicht durch Fakten. Wer das Meer respektiert, sich richtig verhält und informiert ist, hat im Roten Meer die Chance auf faszinierende und sichere Hai-Begegnungen.
Häufige Fragen
Viele Reisende stellen sich vor dem Ägypten-Urlaub oder einer Tauchsafari dieselben Fragen: Sind Haie dort gefährlich? Wo sieht man sie besonders häufig? Und was ist die beste Zeit für eine Sichtung? Hier findest du die wichtigsten Antworten – kurz, klar und vertrauenswürdig.
Nein. Haiangriffe sind extrem selten. Die meisten Arten sind scheu und meiden Badezonen. Die wenigen Vorfälle betreffen fast immer provoziertes Verhalten wie Füttern, Speerfischen oder das Schwimmen außerhalb gesicherter Bereiche.
Die höchste Hai-Konzentration findest du an den abgelegenen Außenriffen im Süden Ägyptens. Besonders die Brothers Islands, das Daedalus Reef und das Elphinstone Reef sind Hotspots für Longimanus, Hammerhai und Tigerhai. In den Badezonen rund um Hurghada oder Sharm el Sheikh sind große Haie dagegen sehr selten, da sie offene Riffkanten bevorzugen.
Die beste Zeit für Haitauchgänge ist zwischen Mai und Dezember. Im Sommer sind Walhai und Tigerhai häufiger, im Herbst Longimanus und Hammerhai. Riffhaie kannst du das ganze Jahr über beobachten.
Sehr unwahrscheinlich. Beim Schnorcheln in Ägypten hält man sich meist in flachen Gewässern auf wo vorrangig kleine, scheue Arten wie der Schwarzspitzen-Riffhai unterwegs sind.
Das Rote Meer ist ein extrem nährstoffarmes, aber sehr stabiles Ökosystem mit wenigen Störungen. Die Riffe bieten ideale Jagd- und Rückzugsgebiete, das klare Wasser erlaubt effiziente Sichtjagd. Zudem sind viele Zonen Schutzgebiete oder nur schwer zugänglich.
Nein. Füttern oder Anfassen ist streng verboten und gefährlich für dich und das Tier. Durch Fütterung verlieren Haie ihre natürliche Scheu und assoziieren Menschen mit Futter. Viele ernste Vorfälle sind genau dadurch entstanden. Respektvoller Abstand schützt beide Seiten.
Wer ruhig schwimmt, keine Fische anfüttert und sich an die Badezonen hält, minimiert das Risiko auf ein Minimum. In Strandnähe sind Hai-Begegnungen extrem selten.
Nein. Der Bullenhai kommt im Roten Meer praktisch nicht vor. Sein bevorzugter Lebensraum (trübe Flussmündungen oder brackiges Wasser) fehlt hier. Stattdessen übernehmen Tigerhai und Longimanus die Rolle der großen Räuber im offenen Meer.
Ja, aber nur kleine, harmlose Arten. In der Makadi Bay und ähnlichen Lagunen kannst du mit Glück Schwarzspitzen- oder Weißspitzen-Riffhaie beobachten. Sie sind sehr scheu, meiden Menschen und zeigen sich meist nur früh morgens oder bei ruhigen Bedingungen am Riff.
Vermeide Dämmerung, Fischabfälle im Wasser, blutende Wunden und offenes Schwimmen außerhalb markierter Zonen. Bleib ruhig, trag keinen glänzenden Schmuck und bleib in der Nähe des Riffs. So reduzierst du das Risiko auf ein Minimum.
Fazit: Haie im Roten Meer – faszinierend statt furchteinflößend
Haie gehören zum Roten Meer wie Korallen und bunte Rifffische. Wer ihnen mit Respekt begegnet, erlebt eines der intensivsten Naturerlebnisse unter Wasser. Die meisten Arten sind harmlos und neugierig, Angriffe sind extrem selten und fast immer auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen.
Besonders an den Offshore-Riffen im Süden Ägyptens sind die Chancen auf Begegnungen mit Longimanus, Hammerhai oder sogar Walhai hervorragend. Aber auch an Hausriffen kann man mit etwas Glück ganz ohne Gefahr Riffhaie beobachten.
Wenn du dich umsichtig verhältst, Regeln beachtest und Tiere nicht bedrängst oder fütterst, steht einem sicheren und unvergesslichen Tauchgang nichts im Weg.
👉 Lies auch: Gefährliche Fische im Roten Meer, damit du weißt, welche Meeresbewohner wirklich Aufmerksamkeit verdienen.
Zuletzt aktualisiert am: 23. Oktober 2025

2 Kommentare
Wer umfassende, wissenschaftlich fundierte Informationen zu und rund um die Meere und deren Flora und Fauna haben möchte, der möge sich an den Meeresbiologen, Fischspezialisten, Taucher und mehr, ROBERT MARC LEHMANN, wenden.
Er gibt regelmäßig in Videos über Haie, Tipps über den richtigen Umgang mit ihnen, den Meerestieren im allgemeinen.
Da hast du recht 🙂